Die Raumsonde Stardust, die auf dem Weg ist, um im Januar 2004 dem Kometen Wild 2 zu treffen, half in der vergangenen Woche der ESA, ihre erste Deep Space-Bodenstation zu testen.
Ein Beitrag von Karl Urban. Quelle: ESA.
Die neue ESA-Bodenstation befindet sich in Australien, 140 Kilometer nördlich von Pearth. Die Großantenne hat einen Durchmesser von 35 Metern und dient zur Übertragung von Telemetrie-, Verfolgungs- und Kommandodaten von und an Raumfahrzeuge. Die Genauigkeit beträgt 0,01 Grad und ist somit auch in der Lage, den Kontakt zur ESA-Sonde Rosetta zu halten, die den Kometen Wirtanen besuchen soll. Diese Mission ist eine der ehrgeizigsten Wissenschaftsmissionen, die starten soll. Rosetta soll voraussichtlich Anfang 2003 ins All geschossen werden.
Die neue 630 Tonnen schwere Antenne der ESA wird der wichtigste Kommunikationsschnittpunkt zwischen Rosetta und der ESA-Missionskontrolle am ESOC (European Space Operations Centre) in Darmstadt sein. Die Antenne wird außerdem genutzt, um Daten von Raumsonden zu empfangen und an diese zu senden, die sich auf Missionen außerhalb der Mondbahn bewegen, zum Beispiel von der ESA-Sonde Mars Express, die 2003 starten wird.
Stardust, die eine Mission des NASA Jet Propulsion Laboratory ist, wurde für den Funktionstest der neuen Deep Space-Antenne gewählt, da sie auf ihrer interplanetaren Flugbahn derzeit mehr als 300 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist. Als sie den Himmel über Australien am 8. Juni passierte, konnte die neue Antenne das Signal von Stardust empfangen und die Sonde verfolgen.