China hat mit einer Langer-Marsch-4C-Rakete am 31. März 2021 um 00:45 Uhr deutscher Zeit einen mutmaßlich militärischen Erdbeobachtungssatelliten der Baureihe Gaofen-12 vom Jiuquan Satellite Launch Center (JSLC) aus ins All geschossen.
Quelle: CGTN, SpaceNews, Xinhua.
Was genau die Aufgaben des Satelliten sind und welche Instrumente er an Bord trägt ist unklar. Ausgehend von der Umlaufbahn und verschiedenen anderen Indikatoren wird jedoch vermutet, dass es sich um einen mit Radar ausgerüsteten Erdbeobachtungssatelliten handelt. Ein erster, vermutlich baugleicher Gaofen-12-Satellit wurde bereits im November 2019 gestartet und ebenfalls in einem sonnensynchronen Orbit in rund 620 km Höhe ausgesetzt. Für die LM-4C war es bereits der zweite Start in diesem Monat von Jiuquan aus, nachdem bereits am 13. März 2021 ein Trio von Ozeanaufklärungssatelliten gestartet wurde.
Über die Langer Marsch 4C
Die Variante 4C ist mit einer Nutzlast von bis zu 4.200 Kilogramm in einen niedrigen Erdorbit die Größte in der Langer-Marsch-4-Familie. Sie misst 3,35 Meter im Durchmesser und 45,8 Meter in der Höhe bei einem Gesamtgewicht von rund 250 Tonnen. Während das erste Exemplar der LM-4 bereits Ende der Achtziger zum Einsatz kam, absolvierte die Variante -4C der vom Staatsunternehmen CASC (China Aerospace Science and Technology Corporation) entwickelten Rakete 2006 ihren Erstflug. In allen drei Stufen kommt hochgiftiges UDMH (Unsymmetrisches Dimethylhydrazin) in Kombination mit Distickstofftetroxid zum Einsatz, was insbesondere bei Fehlstarts immer wieder für schwere Fälle von Bodenkontamination sorgt. Der in der inneren Mongolei gelegene Startplatz Jiuquan war der erste für Orbitalstarts genutzte Weltraumbahnhof Chinas, auch die erste bemannte chinesische Mission startete 2003 von dort.
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