Nach zwei weiteren Bahnkorrekturmanövern im Mondorbit ist die Sonde mittlerweile so nah an den Erdtrabanten gerückt, dass man die Messgeräte testen und eichen kann.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, Spaceflight101.
Nach dem Orbiteintrittsmanöver am 6. Oktober hatte man eine Bahn in einer Höhe zwischen 590 km, mondnächster Punkt oder Periselen, und 15.700 km (Aposelen) erreicht, wobei die Ellipse nicht direkt auf die Erde wies sondern ganz im Gegenteil eher „schief im Raum“ lag. Nach einem weiteren Manöver am 9. Oktober wurden beide Werte auf 250 bzw. 2.220 km abgesenkt.
Offenbar war das Aposelen um einen kleinen Wert zu hoch, so dass im Verlaufe der weiteren Runden um den Mond die Beeinflussung der Bahn durch die Erde stärker ausfiel als geplant. Kurz vor dem 3. Manöver lagen die Werte bei 235 und 2.213 km. Die erneute Bahnkorrektur am gestrigen Sonntag (13.10.2013) brachte LADEE dann auf einen kreisähnlichen Orbit zwischen 235 und 250 Kilometern.
Auf dieser Bahn sollen nun alle Messgeräte getestet und geeicht werden. Im Verlaufe von knapp einem Monat wird vor allem durch Unregelmäßigkeiten der Masseverteilung auf dem Mond und die Beeinflussung durch die nicht allzu ferne Erde die Bahn destabilisieren und den mondnächsten Punkt bis auf 50 km absinken lassen. Dies lässt man absichtlich geschehen. Damit kommt man mit einem geringeren Treibstoffeinsatz in eine niedrigere Bahn. Insgesamt testet man dreimal an 3 aufeinander folgenden Tagen die Instrumente und viermal an 4 aufeinander folgenden Tagen lang wird das Laserkommunikationssystem LLCD (Lunar Laser Communications Demonstrations) getestet. Bei jedem Umlauf sind dabei 13 bis 15 Minuten lang Kommunikationsmöglichkeiten gegeben.
Nach 30 Tagen wird die Bahn durch das unregelmäßige Gravitationsfeld des Mondes deutlich elliptischer sein, weil das Periselen immer weiter absinkt, wogegen das Aposelen ansteigt. Danach wird der Orbit im Rahmen von 2 Manövern so weit abgesenkt, dass man in etwa 50 Kilometern Höhe den Mond umkreist. Hier sollen dann etwa 100 Tage lang Messungen vorgenommen werden. Auf optischem Wege gewinnt man bei tiefem Sonnenstand im von den Staubpartikeln reflektierten Licht Daten über deren Größe, Zusammensetzung und Verteilung.
LADEE war am 7. September, gegen 5.27 Uhr MESZ an der Spitze einer Minotaur V von der Wallops Flight Facility aus gestartet worden und hatte zunächst drei immer größer werdende elliptische Orbits um die Erde absolviert. Am 1. Oktober fand noch eine kleine Korrektur statt, um den Einschusspunkt in die Mondumlaufbahn möglichst genau zu treffen. Am 6. Oktober fand das erste Manöver zum Erreichen eines Mondorbits statt. Dabei wurde die Geschwindigkeit der Mondsonde um 330 Meter pro Sekunde geändert und etwa ein Drittel der 297 kg Treibstoff verbraucht.
LADEE ist etwa 2,40 m hoch und hat einen Durchmesser des Körpers von etwa 1,85 m. Er hatte beim Start eine Masse von 383 kg, wovon der Hauptteil auf den Flüssigtreibstoff für das Orbital Control System (OCS) bestand. Der gesamte Mantel des achteckigen Prismas ist mit Solarzellenpaneelen versehen. Weitgehend am Kopfteil befinden sich Sternsensorkameras, Kommunikationseinheiten und Messgeräte, ein optisches Kommunikationssystem und ein Massenspektrometer befinden sich an zwei der Seitenflächen. Die Lageregelung kann sowohl über Reaktionsräder als auch über ein kleines Triebwerk vorgenommen werden. Die wissenschaftlich-technische Ausrüstung besteht auf 4 Gerätekomplexen.
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