Neues von den drei aktiven Forschungsapparaten auf dem Roten Planeten. Außerdem wurde die erste „Mars-Webcam“ freigeschaltet.
Ein Beitrag von Günther Glatzel und Axel Orth. Quelle: NASA, ESA.
Während der Marsrover Spirit den schlimmsten Teil des Winters offenbar ohne neue Probleme überstanden hat, ist sein Gegenstück Opportunity am Rand des 800 Meter durchmessenden Viktoria-Kraters angekommen. Nachdem man am Rover Probleme mit einem Rad festgestellt hatte, entschloss man sich, den Krater zu verlassen, solange dies noch ohne Schwierigkeiten möglich war. Während der insgesamt etwa 340 Tage im Krater hat man mehr herausgefunden, als man ursprünglich beabsichtigte. Dies ist aber bei der Mission der Marsrover wahrlich nichts Außergewöhnliches. Die weitere Funktionsdauer möchte man nutzen, kleinere Feldbrocken näher zu untersuchen, die man bisher „links liegen“ gelassen hatte.
Der stationäre Marslander Phoenix hat dagegen mittlerweile einen 18 Zentimeter tiefen Graben angelegt. Eine Bodenprobe vom Grund des Grabens wird nun dem nasschemischen Messkomplex MECA zugeführt. Damit wird auch die auf 90 Marstage ausgelegte Primärmission abgeschlossen. Bereits vor einigen Wochen ist die Mission aber verlängert worden. Bisher funktionieren die Geräte gut, nur der aufziehende Winter, in dem die Sonde einfrieren wird, sitzt den Wissenschaftlern im Nacken.
Seit etwa einer Woche sind Bilder der Visual Monitoring Camera (VMC) an Bord des ESA-Orbiters Mars Express online. Die Kamera diente eigentlich dem Zweck, das Ablegemanöver des später verloren gegangenen europäischen Marslanders Beagle 2 im Bild festzuhalten. Seitdem war sie jahrelang abgeschaltet, aber mittlerweile hat man sie wieder in Betrieb genommen und als „erste Webcam im Marsorbit“ deklariert.
Weiterführende Webseite:
Mars Express VMC – die erste Webcam im Marsorbit (Links zu Galerien mit aktuellen Bildern unten auf der Seite)