Das unbemannte Raumschiff Progress-M 15M hat in der Nacht erneut an der Internationalen Raumstation angekoppelt. Für die Steuerung wurden Daten des neuen Rendezvoussystems Kurs-NA verwendet.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, NASA.
Beim ersten Versuch am Dienstag hatte das System sofort nach seiner Aktivierung einen Fehler festgestellt und den Annäherungsvorgang gar nicht erst eingeleitet. Stattdessen passierte das Raumschiff die Station in gut 2 Kilometern Abstand und ging anschließend wieder in eine Parkposition.
Nach der Analyse der vorliegenden Daten, gehen die russischen Techniker davon aus, dass die Temperatur in der Steuerungseinheit zu niedrig war. Drei daraufhin unter veränderten Bedingungen vorgenommene Aktivierungen des Systems verliefen erfolgreich. So wurde ein weiterer Kopplungsversuch für Montag angesetzt, dann aber auf Sonntag vorgezogen.
Die Aktivierung von Kurs-NA erfolgte nach vorheriger Aufheizung gegen 1.01 Uhr MESZ. Im Verlaufe von 6 Antriebsphasen passte das Raumschiff seine Bahn der der ISS an, verringerte die Distanz und umflog die Station so weit, dass es direkt vor dem Kopplungs- und Ausstiegsmodul Pirs zum Halten kam. Ab 2.51 Uhr MESZ erfolgte der Endanflug, der 3.01 Uhr mit der Kopplung abgeschlossen wurde. Diese erfolgte mit einer Geschwindigkeit von etwa 12 cm/s.
Bereits in der Nacht zum Dienstag wird Progress-M 15M wieder abkoppeln und anschließend seine Mission beenden. Am Mittwoch startet der Nachfolger, Progress-M 16M. Dieser soll innerhalb von nur 4 Erdumläufen ankoppeln. Damit wird ein weiteres neues Verfahren getestet, das die Ankopplungszeit vor allem für bemannte Sojus-Raumschiffe von derzeit etwa 48 Stunden auf 6 Stunden verkürzen soll. Das Raumschiff bringt zudem etwa 2,5 Tonnen Versorgungsgüter, Verbrauchsmaterialien und Experimentiergut zur Station.
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