Bahnkorrektur und unbeantwortete Fragen. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.
Quellen: TASS, RIA Nowosti 1. Februar 2023.
Moskau, 1. Februar 2023 – In der Internationalen Raumstation ISS hat sich Kurioses zugetragen. Der Kosmonaut Dmitri Petelin hat als Sonderkorrespondent der staatlichen Nachrichtenagentur TASS quasi eine Falschmeldung verbreitet. Um 10.22 Uhr Moskauer Zeit wurde unter Berufung auf ihn berichtet, dass noch am (heutigen) Mittwoch eine Bahnkorrektur der Station vorgenommen werden solle. Um 11.42 Uhr lief dann eine Berichtigung über den Ticker: Die Bahnkorrektur sei auf das Reservedatum am Freitag verschoben worden, hieß es darin. Als Ursache für die Terminänderung nannte die Raumfahrtbehörde GK Roskosmos offiziell „ballistische Gründe“. Scheinbar war es aber wohl nur ein Abstimmungsmissgeschick, wie es schon mal vorkommen kann. Die Bahnkorrektur soll mit den Triebwerken des Frachtraumschiffes Progress MS-20 vorgenommen werden, um günstige Bedingungen für den Start des Nachfolgers Progress MS-22 am 9. und des unbemannten Rettungsraumschiffes Sojus MS-23 am 20. April zu schaffen.
TASS hatte Mitte November 2021 mit der GK Roskosmos ein Memorandum über eine Zusammenarbeit unterzeichnet. Daraufhin war im russischen Segment der ISS ein Büro der Agentur eröffnet worden. Die ersten Korrespondenten waren Alexander Missurkin und Oleg Artemjew, die relativ wenig und zudem eher Belangloses berichteten. Als nun im Dezember 2022 ein Mikrometeorit in die Sojus MS-22-Kapsel einschlug und das Wärmeregulierungssystem irreparabel beschädigte, hatte ich gehofft, von Sonderkorrespondent Petelin aus erster Hand zu erfahren, wie die Lage an Bord ist. Als dies nicht geschah, habe ich mich höflich mit der Frage an die GK Roskosmos in Moskau gewandt, ob man das denn nicht ändern könne. Auf die Antwort warte ich noch heute.
Gerhard Kowalski
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