Kosmos 2479 auf Proton-K gestartet

Der russische Frühwarnsatellit Kosmos 2479 ist im Auftrag der Luft- und Weltraumverteidigung Russlands gestern morgen in eine Erdumlaufbahn transportiert worden.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: RIA Nowosti, Raumcon, Skyrocket.

Dabei kam die letzte Rakete des Typs Proton-K zum Einsatz, die bisher als Reserve diente. Mittlerweile ist der weiterentwickelte Typ Proton-M seit mehr als einem Jahrzehnt in Gebrauch. Von diesem Typ steht nun eine Reserverakete bereit, weshalb die Proton-K für den Einsatz freigegeben wurde. Der erste Start einer Proton-K erfolgte am 10. März 1967 (Kosmos 146 – Mondsondentest), also vor 45 Jahren. Als Oberstufe kam diesmal ein Block DM 2 zum Einsatz.
Der Start erfolgte am 30. März 2012, gegen 7.49 Uhr MESZ vom Kosmodrom Baikonur aus. Die Trägerrakete hatte 5 Minuten später ihre Arbeit erfolgreich beendet, womit die Oberstufe übernahm. Laut RIA Nowosti wurde der Satellit um 14.27 Uhr MESZ von der DM 2 getrennt. Zielbahn ist der Geostationäre Orbit.

Der Satellit, der auch als OKO bezeichnet wird und der achte sowie der letzte dieser zweiten Serie sowjetisch-russischer Frühwarnsatelliten ist, hat eine Masse von 2.600 kg und ist mit einem starken Infrarot-Telskop ausgestattet. Dessen Spiegel hat einen Durchmesser von 1 m und die Blende, um das Sonnenlicht vom Teleskop fernzuhalten ist eine ausfahrbare Röhre von 4,50 m Länge. Die Energieversorgung erfolgt über Solarzellen. Der von Lawotschkin gefertigte Raumflugkörper beruht auf dem Prognos-Bus und soll 5 bis 7 Jahre seinen Dienst versehen. Dieser besteht vor allem darin, von der Erde startende Raketen zu erkennen und die Daten an Bodenstationen der russischen Streitkräfte weiterzuleiten.

Die Proton-K war direkter Nachfolger der Proton 2, die nur im Versuchsprogramm mit 3 Satelliten eingesetzt wurde. In vielen offiziellen Tabellen wird die Proton-K einfach nur als Proton bezeichnet. Mit ihr wurden Mond- und Planetensonden auf Kurs gebracht, Raumstationsmodule, Kommunikations- und Wettersatelliten sowie militärische und wissenschaftliche Nutzlasten in Erdumlaufbahnen transportiert. Als Erfolge können besipielsweise Sond 5, der erste Biosatellit, der von einer Mondumrundung auf die Erde zurückkehrte, die Mondprobenrückführungsmissionen Luna 16 und 20, die Missionen der Mondfahrzeuge Lunochod 1 und 2 (Luna 17 und 21), erfolgreiche Venus-Orbiter- und Landemissionen und die Starts der Raumstationen und -module von Saljut 1 bis 7 sowie Mir und ISS.

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