Kontakt mit Außerirdischen bis 2025

Falls irgendwo in unserer Galaxie intelligentes Leben existieren soll, werden Fortschritte in der Computerleistung und den Empfangsteleskopen sicherstellen, deren Funkaussendungen innerhalb zweier Jahrzehnte zu entdecken.

Ein Beitrag von Andreas Tramposch. Quelle: SpaceDaily.

Diese mutige Vorhersage tätigte Seth Shostak, einer der Führungskräfte des SETI (Search for Extraterrestrial Intelligence) Institutes in Mountain View, Kalifornien. Shostak schätzte erstmals die Anzahl von außerirdischen Zivilisationen in unserer Galaxie, die im Stande wären Funksignale zu übertragen. Er stützt dabei seine Schätzung auf eine Formel aus dem Jahr 1961 des Astronomen Frank Drake. Die Formel von Drake beinhaltet Faktoren wie die Anzahl von Sternen mit Planeten, wie viele dieser Planeten möglicherweise Leben enthalten könnten und so weiter. Shostak kommt bei seiner Schätzung auf ein Ergebnis zwischen 10.000 und einer Million Zivilisationen in unserer Galaxie, die im Stande wären Funkwellen auszusenden.

Um diese zu finden müssten die meisten der 100 Milliarden Sterne unsere Galaxie observiert und nach Funkaussendungen untersucht werden. Die Zeit, die für diese gewaltige Aufgabe notwendig ist kann mittels der Anzahl von Funkteleskopen und der steigenden Leistung der Mikrochips, die für die Datenauswertung notwendig sind, geschätzt werden. Shostak vermutet, dass die Computerleistung sich weiterhin alle 18 Monate bis 2015 verdoppelt, wie es auch in die letzten 40 Jahre der Fall war. Ab 2015 vermutet er, dass auf Grund der möglichen Transistorgröße eine Leistungsverdopplung „nur“ mehr alle 38 Monate möglich ist. Neben den bereits vorhandenen SETI Teleskopen sind auch neue gigantische Teleskopanordnungen wie dem Allen Teleskopce Array und dem internationalen Square Kilometre Array geplant, die das Finden von intelligenten Leben in unserer Galaxie beschleunigen soll. Innerhalb von 20 Jahren will Shostak genügend Sterne observiert haben, um die ersten Funkübertragungen einer intelligenten Zivilisation zu empfangen. Aber da diese Nachrichten aus einer Entfernung von bis zu 1000 Lichtjahren ankommen, benötigt eine Funkantwort zurück Jahrhunderte.

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Eine künstlerische Darstellung des geplanten Allen Telescope Array . (Quelle: SETI)

Aber Seth Shostak bekommt sogar aus den eigenen Reihen Gegenargumente zu hören. Paul Shuch, leitender Direktor von SETI, meint, dass die Vorhersage von Shostak einen wichtigen Faktor ignoriert. „Im Allgemeinen ist es möglich, dass die zukünftige Entwicklung von Technologien auf vergangene Trends und geplanten Investitionen basieren. Aber ein Datum, Jahrzehnt oder sogar ein Jahrhundert des ersten Kontaktes mit einer außerirdischer Intelligenz vorherzusagen ist eine andere Geschichte. Zu berücksichtigen ist da ja auch noch, dass das andere Ende der Kommunikationsleitung nicht in unseren Händen liegt. Es ist zwar schön, dass wir denken etwas über die Existenz, Verteilung, Technologie und Motivation unserer potentiellen Kommunikationspartner in unserer Galaxie zu wissen, aber in Wirklichkeit wissen wir genau nichts.“ Trotz dieser Behauptungen steht Shostak selbstbewusst zu seiner Vorhersage: „Ich habe diese Vorhersage gemeinsam mit Forschern von SETI getroffen und stehe auch dazu.“

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