Kongress legt neue Richtung der NASA fest

Das Repräsentantenhaus der USA hat dem Vorschlag des Senats über die Zukunft der NASA zugestimmt. Damit liegt das Papier zur Unterschrift demnächst auf dem Schreibtisch von Präsident Obama. Das NASA-Budget im Jahre 2011 beträgt nun 19 Milliarden Dollar und umfasst neben den Finanzen für einen zusätzlichen Shuttle-Flug auch die Entwicklung einer Schwerlastrakete, welche direkt mehr als 2000 Jobs am Kennedy Space Center sichern würde.

Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: C-SPAN.

wikipedia
Das Kapitol in Washington
(Bild: Wikipedia)

Mit 304 gegen 118 Stimmen wurde der Vorschlag des Senats angenommen, nicht ganz ohne Druck. Anstehende Wahlen hatten eine Entscheidung noch diese Woche erforderlich gemacht, sonst wäre die ganze Diskussion in wenigen Monaten noch einmal von vorn losgegangen. Der ursprüngliche Vorschlag der Obama Administration, sich voll auf den kommerziellen Sektor zu verlassen und die NASA hauptsächlich mit Forschungsarbeit zu beschäftigen, ist damit stark modifiziert worden.

Es bleibt zwar dabei, dass das Constellation-Programm und damit die bemannte Rückkehr zum Mond sowie die Ares-1/5-Rakete vom Tisch sind, allerdings bekommt der kommerzielle Sektor nun weniger Geld zugunsten einer Schwerlastrakete und einer Deep Space Exploration. Ein Ziel dafür wäre ein naher Asteroid. Auch die quasi fertige Orion-Kapsel, die aus dem Constellation Programm hervorging, wird damit erhalten.

Die Version des US-Senates enthält 4 Milliarden Dollar für die Exploration im Jahre 2011 und weitere 1,3 Milliarden Dollar, um die Orion-Kapsel fertig zu entwickeln. 1,9 Milliarden stehen für die sofortige Entwicklung der Schwerlastrakete zur Verfügung. 144 Millionen Dollar sind für die unbemannte Frachtversorgung der ISS und 312 Millionen Dollar für die Entwicklung einer kommerziellen, bemannten Raumkapsel vorgesehen. Ein zusätzliche Shuttle-Flug (STS 135) ist ebenfalls in den Finanzen enthalten.

Insgesamt umfasst das Budget der NASA nun 58 Milliarden Dollar über die nächsten 3 Jahre. NASA-Administrator Charles Bolden bezeichnete die Wahl gestern als „historisch“. Viele Jobs bei der NASA sind nun wieder sicher, eine Erleichterung für viele Arbeiter in der Weltraumbranche. Nun wird man sehen müssen, ob Bolden das beschlossene Programm gut umsetzen kann. Einen weiteren Fehlschlag nach Constellation könnte dem bemannten Raumfahrtprogramm großen Schaden zufügen.

Präsident Obama hat zwar theoretisch die Möglichkeit, das Gesetz nicht zu unterschreiben. Solch ein radikaler Schritt wird aber nicht erwartet.

Raumcon:

Nach oben scrollen