Billig, leistungsstark und wiederverwendbar: die Falcon aus dem Hause SpaceX.
Ein Beitrag von Felix Korsch. Quelle: space.com.
Schon in naher Zukunft könnte eine Trägerrakete neuen Typs vom US-amerikanischen Weltraumbahnhof Cape Canaveral aus ins All starten: Falcon heißt der der Träger für leichte Nutzlasten, geschaffen von der Firma Space Exploration Technologies Corporation, kurz SpaceX. Geleitet wird diese Firma vom millionenschweren 32-jährigen Internetunternehmner Elon Musk. Mit der Falcon will er eine neuartige, kostengünstige und komplett kommerziell vermarktete Rakete in den Markt der Weltraumstarts einbringen. Im Gegensatz zu den etablierten Startsystemen, etwa der Pegasus, kostet Interessenten der Start ihrer Satelliten nicht mehr 20, sondern nur rund sechs Millionen US-Dollar. Anders als die von Orbital Systems vermarktete Pegasus startet die Falcon außerdem nicht von der Unterseite eines speziell präparierten Flugzeuges des Typs L-1011 aus, sondern konventionell, d.h. vertikal, von Launch Pad 46 der Vandenberg Air Force Station.
Die zweistufige, mit Flüssigtreibstoff betriebene Rakete ist dabei vor allem für kleinere Unternehmen interessant, die zwar keine Unsummen für ihre eigenen Satelliten ausgeben wollen, aber trotzdem ein eigenständiges System in den Erdorbit bringen wollen. Derzeit gibt es laut SpaceX schon mehrere Interessenten, zu denen auch das US-Ministerium für Verteidigung zählt. Das eigentlich Interessante an der Falcon ist aber die bis zu 80-prozentige Wiederverwendbarkeit der Rakete. So kann die erste Stufe nach dem Ausbrennen und Abtrennen geborgen und wiederbetankt werden. Später, so Musks Ausblick, soll die gesamte Rakete komplett wiederverwendbar werden. Bisher ein Novum auf dem Markt der Trägerraketen.
Laut SpaceX kann ein erster Testflug bereits im Dezember dieses Jahres stattfinden. Derzeit steht noch der Tests des Triebwerks der zweiten Stufe aus, im September soll eine Startsimulation durchgeführt werden. Funktioniert bis dahin alles fehlerfrei, so sollen kommerzielle Missionen ab Anfang 2004 möglich werden. SpaceX denkt bereits an eine Ausweitung des Projekts Falcon: so könne man durch eine Drittstufe auch schwerere Nutzlasten ins All befördern und sogar das Potential für bemannte Starts sei vorhanden. Ob sich die Falcon auf dem hart umkämpften Markt wird durchsetzen können, bleibt abzuwarten. Das Zeug hierfür scheint sie jedenfalls zu haben.