Kometen gehören zweifelsfrei zu den spektakulärsten Erscheinungen, welche sich dem irdischen Betrachter am nächtlichen Himmel präsentieren. Allerdings erreicht durchschnittlich lediglich alle fünf bis zehn Jahre ein solches Relikt aus der Entstehungsphase unseres Sonnensystems auf seiner Umlaufbahn um die Sonne eine ausreichende Helligkeit, um dabei auch mit dem bloßen Auge betrachtet werden zu können.
Ein Beitrag von Ralph-Mirko Richter. Quelle: JPL.
Und jetzt ist es endlich wieder einmal soweit…
Bereits im Juni 2011 entdeckten Astronomen auf Aufnahmen des Pan-STARRS-Teleskops auf Hawaii, so die Kurzbezeichnung für das „Panoramic Survey Telescope And Rapid Response System“, einen Kometen, welcher sich auf seiner elliptischen Umlaufbahn um die Sonne dem inneren Bereich unseres Sonnensystems näherte (Raumfahrer.net berichtete).
Am heutigen Sonntag durchläuft dieser zwischenzeitlich mit dem unspektakulär klingenden Namen C/2011 L4 (PANSTARRS) versehene Komet in einer Entfernung von lediglich 45 Millionen Kilometern zur Sonne den sonnennächsten Punkt seiner elliptischen Umlaufbahn um das Zentralgestirn unseres Sonnensystems und dürfte dabei zugleich seine maximale Helligkeit erreichen.
Von der südlichen Hemisphäre der Erde aus konnte der Komet in den vergangenen 18 Monaten bereits erfolgreich beobachtet werden. Ab diesem Wochenende wird eine solche Beobachtung auch von der Nordhalbkugel aus möglich sein, während der Komet aufgrund der Geometrie seiner Umlaufbahn von jetzt an nicht mehr von der Südhemisphäre aus zu beobachten ist.
Unter optimalen Umständen, dies setzt einen klaren und nicht durch eine Lichtverschmutzung beeinträchtigten Himmel voraus, sollte der Komet dabei auch ohne den Einsatz von technischen Hilfsmitteln mit dem bloßem Auge sichtbar sein. Laut aktueller Prognosen wird C/2011 L4 (PANSTARRS) in den kommenden Tagen eine Helligkeit von bis zu 1 mag entwickeln, was in etwa der Helligkeit der beiden Sterne Castor und Pollux im Sternbild Zwillinge entspricht.
Da die Untergangszeiten des Kometen in den kommenden Tagen jedoch noch zwischen 19.30 Uhr und 20.30 Uhr MEZ liegen werden und der Komet daher nur wenige Minuten nach dem Ende der astronomischen Dämmerung unter dem westlichen Horizont untergeht, empfiehlt sich für eine erfolgreiche Beobachtung zunächst noch die Verwendung eines Fernglases oder eines Teleskops. Nur mit diesen Hilfsmitteln kann wohl auch der Schweif des Kometen deutlich erkannt werden.
Am 12. und 13. März gesellt sich unmittelbar nach dem Sonnenuntergang zudem noch die schmale Sichel des Mondes zu dem Kometen, was dessen Auffinden in der Dämmerung nicht nur zusätzlich erleichtern sollte, sondern der zu betrachtenden Szenerie auch einen zusätzlichen ästhetischen Aspekt verleihen wird.
In den folgenden Tagen verbessern sich die Beobachtungsbedingungen dann für die auf der nördlichen Erdhemisphäre befindlichen interessierten Beobachter noch weiter. Zum zweifelsfreien Erkennen des Schweifs wird jedoch auch in diesen Tagen sehr wahrscheinlich weiterhin zumindestens ein Fernglas nötig sein. Gegen Ende des Monats ist C/2011 L4 (PANSTARRS) dann bis kurz vor Mitternacht am nächtlichen Himmel zu sehen. Allerdings dürfte die Helligkeit des Kometen dabei bereits deutlich zurückgegangen sein.
Trotzdem dürfte sich die Beobachtung dieses sowohl seltenen wie spektakulären Ereignisses definitiv lohnen. Und sollte es Ihnen dabei trotz der aktuell nicht wirklich optimalen Wetterbedingungen eventuell gelingen, Aufnahmen dieses Kometen anzufertigen, so teilen Sie diese doch mit den Nutzern unseres Forums.
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