Kollision zeigt – Scheila ist ein Asteroid

Eine bei der Auswertung von Durchmusterungsdaten des Catalina Sky Survey Program aufgefallene deutliche Helligkeitszunahme beim Asteroiden (596) Scheila wurde mit den Weltraumteleskopen SWIFT und Hubble näher analysiert.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.

NASA/Swift/DSS/D. Bodewits (UMD)
Aufnahme des Asteroiden Scheila durch den Satelliten SWIFT
(Bild: NASA/Swift/DSS/D. Bodewits (UMD))

Dabei wurde festgestellt, dass vom erdnahen Himmelskörper zwei Staubschweife ausgehen, die aber nicht die für Kometen typische Zusammensetzung haben. Daraus schlussfolgert man, dass der Asteroid von einem anderen Kleinkörper getroffen wurde.

In den letzten Monaten führten Helligkeitsänderungen bei mehreren Kleinkörpern bei Annäherung an die Sonne zu der Annahme, dass es sich bei dem betreffenden Himmelskörper nicht wie angenommen um einen Asteroiden sondern um einen bis dahin schlafenden Kometen handelte. Bei Scheila ist dies aber nicht so.

Die Helligkeitsänderung auf etwa das Doppelte wurde am 10. Dezember 2010 im Rahmen des Catalina Sky Survey Program der Universität Arizona festgestellt. Nach Durchsehen des Archivs konnte das auslösende Ereignis auf einen Zeitrahmen vom 11. November bis zum 3. Dezember eingeschränkt werden.

NASA/ESA/D. Jewitt (UCLA)
Auch die Hubble-Aufnahme zeigt die beiden Staubfahnen.
(Bild: NASA/ESA/D. Jewitt (UCLA))

Bereits am 13. Dezember nahm der NASA-Satellit SWIFT Scheila aufs Korn, übertrug mehrere Aufnahmen im optischen und ultavioletten Licht und fertigte ein Spektrum an. Hier wurde der Mangel an kometentypischen Gasen festgestellt. Am 27. Dezember 2010 und am 4. Januar 2011 wurden die optischen Instrumente des Hubble Space Telescope auf Scheila ausgerichtet. Auch damit konnte man sowohl die nördliche als auch die schwächere südliche Staubfahne erkennen, die zwischen den beiden Aufnahmen deutlich kleiner wurde.

Simulationen und Laborexperimente ergaben nun, dass die beste Erklärung für die beiden Staubfahnen der Aufprall eines etwa 30 Meter großen Asteroiden in einem Winkel von ungefähr 30 Grad bei einer Geschwindigkeit von ca. 17.000 Kilometern pro Stunde liefert. Dabei wurden geschätzte 660.000 Tonnen Staub ausgeworfen.

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