Vielleicht hilft diese Struktur Rückschlüsse auf andere Phänomene im Weltraum zu erhalten.
Ein Beitrag von Lorenz Zistler. Quelle: Space.com.
Mit Hilfe von empfindlicherem neuem Equipment untersuchen Astronomen elektromagnetische Emissionen, die von einem sich schnell drehenden Stern stammen, den sie entdeckt haben, was ihnen zufolge die kleinste Struktur, die bisher im tiefen Weltall gefunden wurde, ist. Der Stern ist ein Pulsar. Er ist als Krabben-Pulsar bekannt, weil er eine wolkenartige Ladung Gas, die Krabben-Nebel genannt wird, hinter sich herzieht. Der Krabben-Pulsar ist ein Neutronenstern – ein sehr dichter Stern, der vollständig aus Neutronen besteht – dessen Geschwindigkeit einen Übersteuerungszustand erreicht hat. Er rotiert 33 mal in der Sekunde.
Wissenschaftler hoffen durch das Objekt zudem zu erfahren, wie Pulsare kräftige und größtenteils mysteriöse elektromagnetische Ausbrüche erzeugen. Der Pulsar strahlt ein starkes Leuchtfeuer von Energie ab, das bei jeder Umdrehung erkannt werden kann, wie bei dem Strahl eines Leuchtturms, der über den Himmel fegt. Mit Hilfe von spezieller Ausrüstung konnten die Forscher die ersten Ausbrüche von Energie des Pulsars in winzige Zeitsegmente unterteilen. Sie fanden heraus, dass Unterpulse nicht länger als zwei Nanosekunden dauerten und so konnten sie folgern, dass sie in einer Region entstanden sein müssen, die nicht größer als 61 Zentimeter ist, denn das ist der Weg, den Licht innerhalb von zwei Nanosekunden zurücklegt. Die Wissenschaftler erklären sich das so:
Die elektromagnetischen Wellen werden in starken Magnetsphären erzeugt, die überhalb der beiden magnetischen Pole des Pulsars existieren. Dort enthält superheißes Gas, genannt Plasma, elektrisch geladene Partikel, die von dem starken elektrischen und magnetischen Feld beeinflusst werden. Die eingebetteten Nanopulse müssen dabei durch einen recht seltsamen Prozess entstehen, bei dem so genannte Dichte-Wellen in dem Plasma mit ihrem eigenem elektrischen Feld reagieren, wobei sie sich dadurch solange aufschaukeln bis sie einen Punkt erreicht haben, bei dem sie „explosionsartig kollabieren“. Die Forscher vermuten, dass sich alle anderen elektromagnetischen Pulsare ähnlich verhalten könnten. Aber um dies genau bestimmen zu können, wird es nötig sein, weitere zu beobachten.