Die Frage, die seit längerem Wissenschaftler beschäftigt – gibt es Wasser auf dem Mond oder nicht – ist noch immer nicht geklärt.
Ein Beitrag von Lorenz Zistler. Quelle: spaceref.
Mit Hilfe eines Radarsystems des Arecibo Observatoriums der National Science Foundation (NSF), das mit einer Wellenlänge von 70 Zentimetern arbeitet, sandte eine Gruppe Forscher Signale tiefer in die Oberfläche des Mondes – nämlich mehr als fünf Meter – als es je einer zuvor in dieser räumlichen Auflösung getan hat. Bruce Camphell der am Zentrum für Erd- und Planetenforschung des Instituts Smithsonian ist meint, dass es nur noch die Möglichkeit gebe, eine Probe von den Polen mit einem Massenspektrometer zu untersuchen.
Die Frage, ob es Eis auf den Polen des Mondes gibt, wird schon lange diskutiert. Die neu gewonnenen Daten und die von früheren Messungen machen es unwahrscheinlich, dass Eis in Form von dicken Schichten existiert. Die Wissenschaftler hatten versucht, dieselben Strukturen auf dem Mond zu finden, die sie zuvor schon auf Merkur entdeckt hatten. Das dies nun nicht der Fall ist könnte laut den Wissenschaftlern daran liegen, dass auf dem Mond nicht so viele Kometen einschlagen wie auf dem Merkur.
Die niedrige Temperatur von minus 173 Grad Celsius auf den Mondpolen machen diese zu idealen Fallen für das Wasser. Außerdem ist die Achse des Mondes gegenüber der Sonne nur um zwei Grad geneigt, was zur Folge hat, dass Sonnenschein niemals den Boden der tiefen Krater, die auf den Polen verstreut sind, erreicht.
Das Arecibo Radar ist ein guter Detektor für dickes Eis, da die Radarwellen lange Strecken durch Eis, das deutlich unter dem Gefrierpunkt ist, wandern können ohne absorbiert zu werden. Unregelmäßigkeiten im Eis hingegen erzeugen ein starkes Echo. Der Boden des Mondes hingegen absorbiert viel Strahlung und gibt kein starkes Radarecho zurück.