Katalysatoren in der Mars-Atmosphäre

Erstmals ist der Nachweis von Wasserstoffperoxid in der Mars-Atmosphäre gelungen. Dadurch werden bestehende Modelle über deren Entstehung bestätigt.

Ein Beitrag von Markus Arens. Quelle: Spaceref.

Der Mars, unser äußerer Nachbarplanet.
(Foto: NASA)

Astronomen haben zum ersten Mal Wasserstoffperoxid (H202) in der Atmosphäre des Mars nachgewiesen. Dies ist das erste Mal, dass chemische Katalysatoren dieser Art in der Atmosphäre eines anderen Planeten als der Erde gefunden wurden. Katalysatoren kontrollieren die Reaktionen der wichtigsten chemischen Kreisläufe in der Erdatmosphäre. Diese Ergebnisse zeigen, dass Wissen über die Erdatmosphäre genutzt werden kann, die Chemie der Atmosphären anderer Planeten zu erklären und umgekehrt.
Die Erdatmosphäre ist sehr viel genauer untersucht als die des Mars. Wissenschaftler müssen also auf Ihre terrestrischen Erfahrungen zurückgreifen um abzuschätzen, wie die Marsatmosphäre auf solare Strahlung reagiert und wie ihr fotochemisches Gleichgewicht kontrolliert wird.

Modelle haben vorausgesagt, das Wasserstoffperoxid der Schlüsselkatalysator ist, der die Atmosphärenchemie des Mars kontrolliert. Bis jetzt waren Wissenschaftler nicht in der Lage die vorausgesagten Mengen H2O2 zu entdecken, so dass einige Wissenschaftler die Modelle bereits anzweifelten.

Die neuen Messungen bestätigen nun die vorherrschende Theorie. Dr. Todd Clancy, Leiter des Forschungsteams an dem Space Science Institute (SSI) in Colorado, sagt dazu: „Wir haben deutlich bestätigt, dass das chemische Gleichgewicht der Marsatmosphäre auf Zerfallsprodukten von Wasserdampf beruht, ohne das spezielle oder unbekannte Änderungen an der vorherrschenden Theorie benötigt werden.“

Welche Auswirkung hat dieses Ergebnis für die Suche nach Leben auf dem Mars? Dr. Clancy meint: „Wasserstoffperoxid wird auf der Erde als Antiseptikum verwandt und würde jede biologische Aktivität auf der Oberfläche des Mars verzögern. Aus diesem Grund, neben der ultravioletten Strahlung und dem Mangel an Wasser erwartet man, dass bakterienähnliche Organismen auf der Oberfläche des Mars nicht lebensfähig sind. Die meisten Argumente für das Finden von Leben auf dem Mars konzentrieren sich nun auf Regionen unterhalb der Oberfläche.“

Die Arbeit ist in der Märzausgabe des Journals Ikarus veröffentlicht worden. Die Beobachtungen wurden am James Clerk Maxwell Telescope (JCMT) gemacht, das nahe des 4.205 Meter hohen Gipfel des Mauna Kea auf Hawaii gelegen ist.

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