Am 10. September wurde gegen 13.35 Uhr MESZ von US-Astronomen durch Zufall ein kurzes Aufblitzen in der Jupiteratmosphäre beobachtet und im Bild festgehalten. Zu dieser Zeit war es am Beobachtungsort früher Morgen.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Zauber der Sterne, Sky & Telescope, George Hall. Vertont von Peter Rittinger.
Der größte Planet unseres Sonnensystems war zu diesem Zeitpunkt etwa 730 Millionen Kilometer von uns entfernt. Er ist in der Nacht aber selbst in kleinen Teleskopen als Planet erkennbar. Der US-amerikanische Amateurastronom Dan Peterson (Racine, Wisconsin) hat mit einem 12-Zoll-Spiegelteleskop gerade den Jupiter beobachtet, als er ein kurzzeitiges Aufblitzen in dessen Atmosphäre wahrnahm. Zur gleichen Zeit hatte sein „Kollege“ George Hall (Dallas, USA) den Gasplaneten im Visir einer an sein Teleskop angeschlossenen Kamera, so dass es einen fotografischen Beweis für das Ereignis gibt. In Europa war zu dieser Zeit bereits Mittag, so dass der Einschlag hierzulande nicht beobachtet werden konnte.
Da das Ereignis lediglich ein kurzes Aufblitzen verursachte und auch Stunden später keine Auswirkungen in der Atmosphäre des Planeten Jupiter gefunden wurden, geht man mittlerweile davon aus, dass der Meteorit einen geringen Durchmesser von nur etwa 10 Metern hatte und beim Eintritt praktisch vollständig in der oberen Atmosphäre verglühte. Die dadurch aufgebrachte Energie reichte nicht aus, um irgendwelche länger anhaltenden Impaktspuren zu bewirken.
Damit wurde offenbar zum sechsten Mal der Einschlag eines kleineren Himmelskörpers auf Jupiter beobachtet. Zum ersten Mal gelang dies durch Aufnahmen der Raumsonde Voyager 1 bei ihrem Vorbeiflug am Gasplaneten im Jahre 1979. Das spektakulärste Ereignis dieser Art war ohne Zweifel der Einschlag der Bruchstücke des Kometen Shoemaker Levy 9 im Jahre 1994. Die großen Fragmente verursachten in der Jupiteratmosphäre starke Turbulenzen, die auch von der Erde aus zu beobachten waren und längere Zeit nachwirkten.
Mit der Beobachtung von Dan Peterson zeigte sich allerdings wieder einmal, dass auch Amateurastronomen mit vergleichsweise bescheidener Ausstattung in der Lage sind, astronomische Entdeckungen zu machen. Kleinere Einschläge im Juli 2009 und im Juni 2010 waren ebenfalls von Hobbyisten gemeldet worden.
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