Juno wird montiert

In Denver wurde am 1. April mit der Integration der Messgeräte in die NASA-Raumsonde Juno begonnen.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.

NASA/JPL/Lockheed Martin
Montagebeginn bei Juno
(Bild: NASA/JPL/Lockheed Martin)

Juno soll im August 2011 zum größten Planeten unseres Sonnensystems aufbrechen und diesen im Juli 2016 erreichen. Bei mindestens 32 Jupiterumläufen sollen mit 9 wissenschaftlichen Instrumenten neue Erkenntnisse über den Gasplaneten gewonnen werden. Die Endmontage, also der Einbau der technischen Einrichtungen in den Bus, hat in einer Reinraumumgebung Mitte letzter Woche bei Lockheed Martin Space Systems in Denver (USA) begonnen. In den nächsten Monaten werden die Systeme eingebaut und ausführlich getestet.

Ziele der Juno-Mission sind das Feststellen der Wassermenge in Jupiters Atmosphäre, die Ermittlung der Zusammensetzung, Wolkenverteilung und Temperatur in tieferen Schichten der Gashülle, das Anfertigen von Karten über die Stärke von Magnet- und Gravitationsfeld des Planeten zur Ermittlung der Tiefenstruktur sowie das Studium des Magnetfeldes in Polnähe einschließlich der Untersuchung von Polarlichtern. Insgesamt will man damit die Planetenentstehung und -entwicklung allgemein und die des Jupiter im speziellen besser verstehen. Geklärt werden soll außerdem die Frage, ob der Gasriese einen festen Kern besitzt.

Zulieferer zweier Instrumente ist die Italienische Raumfahrtagentur. Sie stellt für Juno ein Infrarot-Spektrometer und ein Funkexperiment zur Verfügung. Aus Dopplerverschiebungen eines einfachen Trägersignals lassen sich dabei winzige Geschwindigkeitsänderungen der Sonde nachweisen. Diese kommen aus geringfügigen Varianzen im Schwerefeld des Planeten, woraus sich Aussagen über Massekonzentrationen im Planeteninneren oder Dichteschwankungen in der Atmosphäre ableiten lassen. Ähnliche Experimente wurden in den letzten Wochen auch an der Venus sowie am Marsmond Phobos und am Saturnmond Titan durchgeführt.

Eine Besonderheit von Juno ist, dass ihre Energieversorgung dauerhaft über Solarzellen sichergestellt werden soll, in diesem Abstand von der Sonne eine echte Herausforderung.

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