Die von der amerikanischen Weltraumbehörde NASA betriebene Raumsonde Juno hat auf ihrem Weg zum Jupiter am 1. Februar 2012 ein erstes Kurskorrekturmanöver durchgeführt.
Ein Beitrag von Ralph-Mirko Richter. Quelle: NASA, JPL.
Die Raumsonde Juno hat auf ihrem Weg zum Jupiter, dem größten Planeten unseres Sonnensystems, ein erstes Kurskorrekturmanöver durchgeführt. Es handelte sich hierbei um das erste von einem Dutzend vorgesehenen Korrekturmanövern, welche im Verlauf des etwa 5-jährigen Fluges zum Jupiter erfolgen werden. „Das erste Kurskorrekturmanöver sollte eigentlich bereits kurz nach dem Start erfolgen, aber die Raumsonde befand sich nach ihrem Start so gut auf dem vorgesehenen Kurs, dass bisher keine Änderungen der Flugbahn nötig waren“, so Rick Nybakken, der Projektleiter der Juno-Mission am Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA in Pasadena/Kalifornien. „Das Manöver jetzt erfolgte hätte nicht besser verlaufen können.“
Das Kurskorrekturmanöver begann am 1. Februar 2012 um 19:10 Uhr MEZ. Die Triebwerke der Raumsonde wurden dafür über einen Zeitraum von 25 Minuten aktiviert, wobei eine Treibstoffmenge von 3,11 Kilogramm verbraucht wurde. Hierdurch wurde eine Änderung der Geschwindigkeit der Raumsonde von 1,2 Metern pro Sekunde erreicht.
Das nächste Korrekturmanöver soll Ende August 2012 erfolgen. Hierbei soll der Kurs der Raumsonde so verändert werden, dass Juno am 9. Oktober 2013 einen nahen Vorbeiflug an der Erde absolviert. Durch diesen dichten Vorbeiflug soll die Raumsonde soweit beschleunigt werden, dass sie am 5. Juli 2016 in eine polare Umlaufbahn um den Jupiter eintreten kann.
Nach ihrem Eintritt in den Jupiterorbit soll Juno den Gasplaneten insgesamt 33 mal umrunden und dabei aus einer stark elliptischen, über die Pole verlaufenden Umlaufbahn mit den acht an Bord befindlichen wissenschaftlichen Instrumenten über einen Zeitraum von einem Jahr näher untersuchen. Das Interesse der Wissenschaftler wird sich dabei speziell auf die Atmosphäre des Jupiters und dessen Magnetosphäre konzentrieren. Außerdem erhoffen sich die Planetenforscher Hinweise auf den inneren Aufbau des Gasplaneten. Besonders interessant ist hierbei die Frage, ob der Planet über einen festen Kern verfügt. Zu diesem Zweck wird sich Juno der obersten Wolkenschicht des Jupiters bei jedem Umlauf auf eine Entfernung von lediglich 5.000 Kilometern nähern.
Im Gegensatz zu den bisherigen Raummissionen ins äußere Sonnensystem verfügt Juno nicht über eine nukleare Energieversorgung. Vielmehr erfolgt diese ausschließlich über Solarzellen. Allerdings ist der Einsatz von Solarzellen nur möglich, weil sich Juno auf ihrer Umlaufbahn um den Jupiter die meiste Zeit außerhalb des starken Strahlungsgürtels des Gasplaneten befindet. Eine Untersuchung der Jupitermonde – deren Umlaufbahnen innerhalb dieses Strahlungsgürtels verlaufen – ist deshalb nicht möglich.
Gegenwärtig befindet sich Juno in einer Entfernung von etwas mehr als 196 Millionen Kilometern zur Erde. Seit ihrem Start am 5. August 2011 hat die Raumsonde bisher 449 Millionen Kilometer von ihrem insgesamt etwa 2,8 Milliarden Kilometer langen Weg zum Jupiter absolviert.
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