Juno bereit für seine Fünfjahresreise zum Jupiter

Die solarbetriebene Raumsonde Juno der NASA soll am Freitag, den 05.08. um 17:39 (MESZ) an Bord der Atlas V auf den Weg zum Jupiter gebracht werden. Am Ziel angekommen soll die 1,1 Milliarden Dollar teure Mission neue Erkenntnisse über den inneren Aufbau vom größten Planeten unseres Sonnensystems bringen.

Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: NASA, wikipedia, spaceflightnow.

NASA
Animation: Die Raumsonde Juno auf dem Weg zum Jupiter
(Bild: NASA)

Jupiter hat sich unter den Planeten höchstwahrscheinlich zuerst im Sonnensystem gebildet und vereint in sich mehr Masse als alle anderen Planeten zusammen. Wenn wir zurückschauen wollen, um zu verstehen, wie sich das Sonnensystem gebildet hat, dann ist der Jupiter der Schlüssel. Wenn die Raumsonde im Juli 2016 in einen polaren Orbit einschwenkt, wird sie die erste Jupitermission sein, welche sich auf moderne Solarzellen stützt. Das ist nur durch den polaren Orbit möglich, der sich größtenteils außerhalb des Strahlungsgürtels befindet. Eine Mission zu den galileischen Monden wäre mit aktueller Solartechnik aufgrund der Strahlung nicht möglich.

Am Freitag wird Juno an Bord einer Atlas V (551) auf den Weg gebracht. Die Atlas V zeichnet sich durch ihre 100%-ige Erfolgsquote aus. Die hier eingesetzte Version mit 5 Feststoffboostern zählt zur bislang stärksten geflogenen Variante der Atlas V. Die Sonde wird damit zunächst auf eine Bahn um die Sonne mit seinem entferntesten Punkt außerhalb der Erdbahn gebracht. Im Oktober 2013 kommt die Sonde durch ein zuvor im September 2012 erfolgtes Bahnmanövers für einen Swing-By wieder zurück zur Erde. Damit holt Juno für den Flug zum Jupiter genügend Schwung. Dort befördert sich die Sonde durch eine letzte große Triebwerkszündung in ihren polaren Orbit mit einem Periapsis von 5.000 km. Die Primärmission soll 32 Orbits um den Jupiter umfassen und damit etwa ein Jahr andauern.

Juno wird den Jupiter mit sieben Instrumenten untersuchen, um den Aufbau und auch die Zusammensetzung des Kerns entschlüsseln zu können.

  • Jovian Auroral Distributions Experiment (JADE)
    JADE wird die Aurora des Jupiters studieren, indem geladene Partikel, wie Elektronen und Ionen, entlang der Magnetfeldlinien des Planeten gemessen werden. Das Instrument wurde vom Southwest Research Institute (SwRI) gebaut.
  • Juno Ultraviolet Spectrograph (UVS)
    UVS wird Aufnahmen der Aurora im ultravioletten Licht machen und dabei zusammen mit JADE arbeiten. Das Instrument wurde vom Southwest Research Institute (SwRI) gebaut.
  • Magnetometer (MAG)
    Ein Magnetometer zum Studium der Magnetfeldes. Das Instrument wurde vom Goddard Space Flight Center und vom JPL gebaut.
  • Microwave Radiometer (MWR)
    Ein Mikrowellenspektrometer zur Messung des Ammoniak- und Wasseranteils in der Jupiteratmosphäre. Das Instrument wurde vom JPL gebaut.
  • Energetic Particle Detector (EPD)
    Der Partikeldetektor wurde vom Applied Physics Laboratory der Johns Hopkins University gebaut.
  • Waves
    Der Plasmawellendetektor Waves wurde von der Universität von Iowa entwickelt
  • JunoCam
    Eine kleinere Kamera, die Aufnahmen von Jupiters Wolkendecke im sichtbaren Licht machen soll.

Wer den Start am Freitag live anschauen möchte, kann NASA TV einschalten oder ab 17:00 Uhr den auf deutsch moderierten SpaceLivecast verfolgen.

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