Astronomen haben einen erst ca. 1 Millionen Jahre alten Planeten entdeckt, der um einen fernen Stern kreist.
Ein Beitrag von Julian Schlund. Quelle: space.com.
Der Fund war Teil von drei Entdeckungen des Weltraumteleskops Spitzer:
Dieses machte Ausgangsstoffe für Leben (wie z.B. Wasser) in einem planetarischen Entstehungsgebiet um fünf sonnenähnliche Sterne im Sternbild Taurus aus. Die Entfernung beträgt rund 420 Lichtjahre. „Wir haben erstmals eindeutig die Bausteine bewohnbarer Planeten gesehen, in Sternen, die sich wie unsere Sonne entwickeln.“, so Dan Watson, der Physik- und Astronomie-Professor der University of Rochester in New York.
Und Spitzer machte erstmals zwei sich in der Entwicklungsphase befindenden Sterne sichtbar, die das Gas und den Staub enthalten, die zur Bildung von Planeten nötig sind. Die Studie legt nahe, dass sich dort bis zu 300 weitere Sterne befinden, die ähnlich aufgebaut sind. Diese drei Entdeckungen zusammen deuten auf die Möglichkeit hin, dass in dieser Zone häufig Planeten entstehen und dass sogar erdähnliche Planeten, die Leben besitzen könnten, nicht selten sind.
Spitzer regestriert infrarotes Licht, das es möglich macht, forschend durch die Schleier von Staub zu gucken, die neugeborene Sterne umschließen. Mit dieser Technik hat uns das Weltraumteleskop gezeigt, dass die Bildung von Planeten und Sternen ein sehr aktiver Prozess in unserer Galaxie ist.
Der Kandidat für den jüngsten bekannten Stern ist folglich nicht sichtbar und kann erst mit zukünftigen, leistungsfähigeren Teleskopen eindeutig nachgewiesen werden. Die Infrarot-Technik zeigt jedoch einen deutlichen, schwarzen Fleck in einer Scheibe aus Staub, der einen Stern namens CoKu Tau 4 umkreist. (Die Umlaufbahn des dort angenommenen Planeten hat ungefähr die zehnfache Entfernung der Erde zur Sonne.) Solche dunklen Punkte entstehen meistens bei neugeboren Planeten, die sich wie ein „kosmischer Besen“ verhalten haben. Ähnliche Flecken haben Planeten um andere Sterne signalisiert, aber keiner war so jung! Watson erklärte, dass ihn dies zum jüngsten Planeten macht, den wir kennen.