Am 15. April 2010 wurde an Bord des Ozeanographiesatelliten Jason 1 ein Reservegyroskop in Betrieb genommen, um die Genauigkeit der Ausrichtung des Satelliten wieder innerhalb der gewünschten Grenzwerte zu bringen.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: EUMETSAT, NASA.
Im Monat März 2010 traten immer größere Abweichungen der Ausrichtung von Jason 1 hinsichtlich seines Fußpunktes auf. Solch eine Entwicklung könnte beispielsweise die Folge einer Alterung der Sternsensoren des am 7. Dezember 2001 gestarteten Raumfahrzeuges oder von Verschleiß seiner Gyroskope sein.
Zeitweise führten Winkelabweichungen über 0,7 Grad zum Führungsverlust von Jasons dessen Flughöhe über dem Meeresspiegel bestimmenden, Poseidon 2 genannten Radarhöhenmessers, was Lücken in den zum Boden übermittelten Beobachtungsdaten verursachte.
Nach einer Analyse der Lage wurde am 15. April 2010 um 1:50 Uhr MESZ vom Gyroskop Nr. 1 auf das Gyroskop Nr. 3 umgeschaltet. Eine anschließende Untersuchung der Ausrichtungsgenauigkeit brachte das Ergebnis, dass der auf dem Proteus-Bus aufgebaute Satellit seine Lage im Raum wieder so präzise wie erforderlich halten kann.
An Bord des Satelliten befinden sich drei Gyroskope und zwei Sternsensoren, wovon zwei funktionierende Gyroskope und ein einsatzfähiger Sternsensor für eine zuverlässige Lagebestimmung benötigt werden.
Jason 1, Bestandteil eines französisch-US-amerikanischen Programms, ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 26.997 bzw. als Objekt 2001-055A.