Der janische Satellit Superbird 6 wurde am Donnerstag Abend mit einer Atlas 2AS Rakete in einen Rekordorbit geschossen.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: SpaceFlightNow.
Die Anzeichen für eine erfolgreiche Mission stehen gar nicht schlecht. Die Atlas 2AS Rakete hob, bei strahlend gutem Wetter, mit der japanischen Raumsonde Superbird 6 am Donnerstag Abend ab. Die Sonde wurde für einen sehr hohen Orbit entwickelt und in diesen geschossen.
Um etwa 16:45 Uhr (also etwa um 0:45 Uhr in Europa) hob die, eine halbe Million US-Dollar teure, Atlas 2AS Rakete mit der Nutzlast Superbird 6 an Bord von Cape Canaveral Air Force Station in Florida ab.
Wetterexperten haben schon drei Tage im Voraus einen vom Wetter her reibungslosen Start verkündet. Und es herrschten tatsächlich ideale Startbedingungen.
Eine halbe Stunde nachdem Atlas 2 vom Boden abhob, setzte sie ihre Nutzlast aus und beendete somit, in einem Zeitraum von 1993 bis 2004, die 71. Atlas-Mission erfolgreich. „Ich will dem gesamten Atlas Team gratulieren. 71 von 71 Starts waren erfolgreich. Besser kann es gar nicht sein“, sagt Mark Albrecht, Präsident von International Launch Services, zu dem Atlas und die russische Proton Raketen gehören. „Die Jungs werden von Start zu Start besser und sie waren diese Nacht wirklich gut drauf“, fügt Albrecht hinzu. Superbird verlangte der Atlas Rakete alles ab und stieß die maximale Traglast der Rakete beinahe an. Wäre diese überschritten worden, hätte Atlas 2 Superbird in keinen geeigneten Orbit schießen können und somit wäre die Mission gescheitert gewesen.
Um einige Raummanöver abzuhalten wurde Superbird in einen Rekord-Orbit geschossen, der 80.000 Kilometer weiter von der Erde entfernt ist als übliche Orbits. Zwischen kommendem Sonntag und dem 5. Mai wird sich Superbird im Orbit entfalten und alle Geräte in Betrieb nehmen und diese kalibrieren. In den kommenden Wochen wird auch der Orbit dann auf 36.000 Kilometer heruntergesenkt. Das Missionsteam hat den Auftrag bis Ende Mai die Systeme zu testen bevor die Arbeit begonnen wird. Die in Amerika und unter der Firma Boeing Satellite Systems gebaute Sonde wird aber von der japanischen Raumfahrtbehörde kontrolliert. Dies ist bereits der fünfte Superbird im All nach den A, B2, C und D. Superbird 6 wird nach der Kalibrierungsphase in Superbird A2 unbenannt.
Die altgediente Atlas 2 und auch die etwas neuere Atlas 3 wird bald durch die „Next Generation“ abgelöst. Die neuste Rakete der Familie Atlas 5 startete erstmals im August 2002, doch auch ihre Vorgänger sind weiterhin sehr leistungstark und weiter einsatzbereit.