Japanischer Umweltsatellit kurz vor dem Start

Die japanische Raumfahrtbehörde Jaxa will am 21. Januar 2009 den Satelliten GOSAT starten. Seine wichtigste Funktion ist die Fähigkeit, Treibhausgase zu messen.

Ein Beitrag von Markus Rösken. Quelle: JAXA.

GOSAT (Greenhouse Gases Observing Satellite) ist in Japan besser unter dem Namen Ibuki („Hauch“) bekannt und soll vor allem die bisherige Erfassung von Treibhausgasemissionen aus dem Orbit unterstützen, indem er insgesamt sechs der im Kyoto-Protokoll als Ursache der Erderwärmung aufgeführten Gase in der Erdatmosphäre überwacht. Bisher gibt es dafür weltweit nur etwa 280 Messstationen, die überwiegende Mehrheit davon in Europa und Nordamerika. Mit GOSAT ist nun eine globale, flächendeckende Erfassung möglich. Somit kann ein regionaler Bezug zu den Emittenten herstellt werden.

Außerdem können auch Treibhausgaswerte auf hoher See oder in anderen schwer erreichbaren Gegenden erfasst werden. Weiterhin ist es durch eine solche regelmäßige und flächendeckende Erfassung von Daten auch möglich, die Verschiebung von CO2-Ballungsräumen sichtbar zu machen und eine Historie zu erstellen. GOSAT wird ein wichtiges Werkzeug für eine effektive Umsetzung globaler Klimapolitik und einer Senkung der Treibhausgase werden. Seine Sensoren sind so präzise, dass sie sogar Lecks in Gaspipelines entdecken können.

Eine weitere Fähigkeit des Satelliten ist, mit Wärmekameras die globalen Hitze und Licht emittierenden Zentren, vorwiegend Großstädte zu erfassen. Ziel ist es, einen genaueren Zusammenhang zwischen Lichtverschmutzung und rückgehender Flora in Ballungsgebieten herzustellen.

GOSAT ist ein Gemeinschaftsprojekt der Weltraumbehörde Jaxa mit dem staatlichen japanischen Umweltforschungszentrum. Die Kosten für den Satelliten inklusive Start mit einer H-IIA belaufen sich auf etwa 34 Milliarden Yen (280 Millionen Euro).

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