Japan gab diesen Donnertag bekannt im Frühjahr 2005, nach dem Fehlstart einer H2-A Rakete im November 2003, den nächsten H2-A Raketenstart durchzuführen.
Ein Beitrag von andreastramposch. Quelle: Agence France-Presse.
Das H-2A Raketenprogramm ist ein Hauptbestandteil des gesamten japanischen Raumfahrtprogramms. Die japanische Raumfahrtagentur erklärte der Presse, dass im Jänner oder Februar nächsten Jahres der siebente Start einer H-2A Rakete stattfinden wird. „Ausgehend vom Fehlstart der sechsten H-2A Rakete haben wir unser Raketenprojekt sorgfältig überarbeitet und treffen momentan die Vorbereitung für den siebenten Start,“ sagte der Pressesprecher der japanischen Weltraumagentur.
Tokyo investierte 120 Milliarden Yen (ca. eine Milliarde Euro) in die Entwicklung der H-2A Rakete bevor diese erstmals im Jahr 2001 abhob. Die ersten fünf Raketenstarts verliefen einwandfrei und die Missionen konnten erfolgreich ausgeführt werden. Im November 2003 erlitt das Raketenprogramm aber einen derben Rückschlag: die sechste H2-A wurde zehn Minuten nach dem Start zerstört. Dieser Fehlstart kam Japan zeitlich sehr unpassend, denn genau einem Monat vor diesem Fehlstart gelang es China als erst dritte Nation nach Amerika und der ehemaligen Sowjetunion erfolgreich einen bemannten Raumflug zu unternehmen. Der Grund des Fehlstarts war damals laut den Aussagen der japanischen Raumfahrtagentur ein Loch in einer der zwei Boosterdüsen, die sich deswegen in der zweiten Flugphase nicht vom Rumpf trennen konnte. Die verloren gegangene Nutzlast enthielt zwei Spionagesatelliten, die militärische Aktivitäten in Nordkorea überwachen sollten. Im März 2003 wurde bereits der erste Spionagesatellit mit der fünften H2-A Rakete erfolgreich gestartet. Als im Oktober 1998 eine von Nordkorea gestartete ballistische Rakete Japan überflog in im pazifischen Ozean unterging, war Japan sehr schockiert und setzte auf eine erhöhte Überwachung der militärischen Aktivitäten in Nordkorea.
Laut den Aussagen des Pressesprechers der japanischen Raumfahrtagentur wird die Nutzlast der im Frühjahr 2005 startenden H2-A Rakete aber kein Spionagesatellit sondern ein Wettersatellit sein. Mehr Informationen zum Thema H2-A erhalten Sie unter diesem Link