Im Laufe des gestrigen Montags wurde der bisher am Ende des ISS-Labormoduls Destiny angebrachte Kopplungsadapter PMA-2 mit Hilfe des Roboterarms der Raumstation zum neuen Modul Harmony umgesetzt. Mit der für morgen geplanten Umsetzung von Harmony und PMA-2 an das Ende des Labormoduls Destiny werden dann die Vorbereitungen zur Ankunft des europäischen Labormoduls Columbus im Dezember einen entscheidenden Schritt weiter sein.
Ein Beitrag von Michael Stein. Quelle: NASA.
Mit der erst in der vergangenen Woche zu Ende gegangenen Space-Shuttle-Mission STS-120 ist das Verbindungsmodul Harmony zur Internationalen Raumstation (ISS) gebracht und vorläufig am Verbindungsmodul Unity angedockt worden. Um mit dem Roboterarm der ISS zum endgültigen Bestimmungsort am äußeren Ende des Labormoduls Destiny transportiert werden zu können, musste jedoch zuvor der dort bisher angebrachte Kopplungsadapter PMA-2 entfernt werden. Diese Operation begann gestern um 10.35 Uhr (MEZ), als ISS-Flugingenieur Dan Tani – unterstützt von ISS-Kommandantin Peggy Whitson – vorsichtig den Canadarm2 genannten ISS-Roboterarm zum Kopplungsadapter bewegte.
Nachdem der Canadarm den Kopplungsadapter mit einer Masse von 1,5 Tonnen ergriffen hatte, wurde der Befehl zur automatischen Lösung von insgesamt 16 Haltebolzen, mit denen PMA-2 bisher an Destiny befestigt war, gegeben. Um 11.12 Uhr schließlich war die Verbindung zwischen den beiden ISS-Komponenten getrennt, und Dan Tani konnte den Kopplungsadapter vorsichtig mit Hilfe des Roboterarms an seine neue Position am äußeren Ende des Verbindungsmoduls Harmony bewegen.
Knapp zwei Stunden nach Beginn der Operation war mit der Arretierung der letzten vier motorgetriebenen Haltebolzen PMA-2 um 12.29 Uhr sicher an seinem neuen Bestimmungsort befestigt. In einer weiteren Umsetzaktion wird Harmony morgen mitsamt dem Kopplungsadapter PMA-2 zum äußeren Ende des Labormoduls Destiny umgesetzt werden, wobei erneut der Roboterarm der ISS zum Einsatz kommt. Im Rahmen zweier für den 20. und 24. November geplanten Außeneinsätze sollen Peggy Whitson und Dan Tani schließlich verschiedene Versorgungsleitungen von Destiny und Harmony miteinander verbinden, womit dann die volle Einsatzfähigkeit des neuen Verbindungsmoduls Harmony hergestellt wäre.
Der gestern umgesetzte Kopplungsadapter PMA-2 wird zukünftig – wie bisher auch schon – als Andockstutzen für amerikanische Raumfähren und später einmal für die derzeit in Entwicklung befindlichen neuen Orion-Raumkapseln der NASA dienen. Vor allem aber wird die Umsetzung des Verbindungsmoduls Harmony endlich den Weg zur Erweiterung der ISS mit neuen europäischen und japanischen Labormodulen frei machen. Das europäische Labormodul Columbus soll bereits mit der nächsten Shuttle-Mission STS-122 zur ISS transportiert werden. Deren Start ist derzeit für den 6. Dezember vorgesehen. Das japanische Weltraumlabor Kibo soll dann Anfang 2008 im Rahmen der nächsten Shuttle-Missionen folgen.