Die japanische Raumfahrtagentur JAXA teilte am 23. April 2010 mit, dass ein SMILES genanntes Sensorsystem zur Messung atmosphärischer Spurengase am japanischen Teil der internationalen Raumstation ISS aufgehört hat, Messdaten zu liefern.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: JAXA.
Das supraleitende Submillimeterwellen-Signalgeber-Experiment, auf Englisch als SMILES für Superconducting Submillimeter-Wave Limb-Emission Sounder abgekürzt, ist eines der an der japanischen Außenplattform JEF (für Japanese Exposed Facility) angebrachten Erderkundungsexperimente. SMILES diente seit Beginn des Regelbetriebs des Instruments am 7. November 2009 der Messung der weltweiten Verteilung von beim Ozonabbau eine Rolle spielenden Spurengasen in der Stratosphäre.
Im 640-GHz-Band hat SMILES in Höhen zwischen 10 und 60 Kilometern über der Erdoberfläche nach Substanzen wie O3, HCL, CLO, HO2, H2O2, HOCL, BrO, HNO3 und SO2 gesucht.
Die Anlage mit einer Masse von 329 Kilogramm benutzte einen Cryostaten, um Teile des Systems auf sehr niedrigen Temperaturen halten zu können. Unterschiedliche Komponenten des Empfängers für die Submillimeterwellen wurden auf drei verschiedenen Temperaturniveaus von 4, 20 und 100 Grad Kelvin betrieben. Zum Zwecke der Abschirmung gegen von der ISS ausgehende elektromagnetische Strahlung hatte man die Seitenwände von SMILES entsprechend ausgeführt.
SMILES wurde am 10. September 2009 an Bord des japanischen Transportschiffs HTV 1 in den Weltraum gebracht, das am 17. September 2009 die ISS erreichte. Am 24. September 2009 kam der japanische Roboterarm JEM-RMS der ISS zum Einsatz, um SMILES an der JEF anzusetzen. Nach 222 Tagen im All endete der Beobachtungsbetrieb von SMILES am 21. April 2010. Ob geplant ist, das Instrument noch einmal zum Einsatz zu bringen, teilte die JAXA bisher nicht mit.
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