Mit dem Eintreffen der Besatzung des Raumschiffes Sojus-TMA 15 beginnt eine neue Etappe der Nutzung der Internationalen Raumstation. Alle sechs an Bord befindlichen Raumfahrer bilden gemeinsam die Expedition 20. Dieser Schritt wurde auch politisch angemessen gewürdigt.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA, Roskosmos.
Das am Mittwoch Mittag gestartete Raumschiff Sojus-TMA 15 hat heute gegen 14:34 Uhr MESZ erfolgreich an der ISS angekoppelt. 16:15 Uhr MESZ wurden nach ausgiebigen Dichtheitstests die Luken zwischen beiden Raumfahrzeugen geöffnet und die Neuankömmlinge willkommen geheißen.
Beim ersten Videotermin wurden Grüße und Glückwünsche rund um die Welt ausgetauscht, vor allem kamen Verwandte der Raumfahrer zu Wort. Mittlerweile haben die Raumfahrer ihr Sicherheitsbriefing absolviert und beginnen mit der Arbeit.
Auf der Erde hingegen wurden die neue Nutzungsphase von Offiziellen der Raumfahrtagenturen gewürdigt und Zukunftsperspektiven diskutiert. Dabei wurde u. a. auch einer Veröffentlichung widersprochen, Russland verfolge Pläne, das eigene Segment von der ISS abzukoppeln. Man wolle vielmehr die ISS in ihrer Gesamtheit so lange wie möglich effektiv nutzen.
Die ISS-Expedition 20, der die Raumfahrer Gennadi Padalka, Michael Barratt, Koichi Wakata, Frank de Winne, Robert Thirsk und Roman Romanenko angehören, ist die bisher internationalste Crew eines Raumfahrzeugs. Ihr gehören Vertreter aller an der Station beteiligten Raumfahrtagenturen an. Mit der Aufstockung der Besatzung wird die wissenschaftliche Arbeit einen erheblich größeren Anteil an den Arbeiten aller Besatzungsmitglieder einnehmen, nämlich etwa 50%.
Koichi Wakata wird in etwa zwei Wochen durch Timothy Kopra ersetzt, der später seinerseits von Nicole Stott abgelöst werden soll. Alle anderen Mitglieder von ISS-20 werden bis zur Ablösung von Padalka und Barratt Anfang Oktober gemeinsam arbeiten. Danach übernimmt Frank de Winne als erster ESA-Raumfahrer für einige Wochen das Kommando über die Station.
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