ISS bleibt vielleicht bis mindestens 2024 in Betrieb

… und damit 4 weitere Jahre länger als ursprünglich vorgesehen.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Orlando Sentinel, NASA, Raumcon.

Ursprünglich war der Betrieb der Station von 1998 bis 2015 geplant. Nach Verzögerungen im Aufbau der Station, der in der ursprünglich geplanten Konfiguration noch immer nicht beendet ist, wurde der Zeitraum zuvor bereits einmal bis 2020 verlängert. Auch eine Nutzung über 2024 hinaus wird nicht ausgeschlossen.
Zunächst wurde die Zustimmung des US-Präsidenten gegeben, zuvor lagen aber bereits Absichtserklärungen weiterer ISS-Partner vor. Die Internationale Raumstation ist ein Gemeinschaftsprojekt von NASA, Roskosmos, JAXA, ESA und CSA, also der Raumfahrtorganisationen aus den USA, aus Russland, Japan, den Mitgliedsstaaten der Europäischen Weltraumagentur und aus Kanada. Interesse an einer Beteiligung besteht zudem aus Indien und China.

Die ISS besteht gegenwärtig aus 15 Druckmodulen, in denen sich eine reguläre Stammbesatzung von 6 Personen aufhält sowie einer elfelementigen Gitterstruktur mit Solarzellenpaneelen, mehreren Kühlmittelkreisläufen mit Wärmeabstrahlern (Radiatoren), Batterien, einem Mobilen Transporter, mehreren Lager- und Experimentierplattformen, einer weiteren Gitterstruktur mit Lageregelungsgyroskopen und Kommunikationsantennen sowie einer Außenplattform, mehreren außen angebrachten Expeimenten und 4 Manipulatorarmen bzw. Kränen.

Innerhalb und außerhalb der Station laufen gegenwärtig etwa 200 Experimente. In der 15-jährigen Geschichte wurden insgesamt bereits etwa 1.500 Untersuchungen wissenschaftlicher oder technischer Art vorgenommen. Bisher lebten und arbeiteten 211 Raumfahrer verschiedener Nationalität an Bord der Station, davon 105 mehrfach.

In den kommenden Jahren sind Erweiterungen der Station geplant. Unter anderem sollen erstmals entfaltbare Module zum Einsatz kommen sowie mit einem leistungsstarken elektrischen Antriebssystem experimentiert werden. Zur weiteren Nutzung der Raumstation werden gegenwärtig vor allem in den USA mehrere bemannte Transportsysteme neu entwickelt, die ab etwa 2016 zum Einsatz kommen könnten. Dabei könnte auch die Stärke der Besatzung erhöht und die Forschungsarbeit intensiviert werden. Für die beteiligten Firmen wäre eine Verlängerung auch eine Sicherung ihrer Investitionen.

Die Verlängerung muss noch von den anderen Partnern der ISS bestätigt werden. Ein Ausfall kleinerer Partner wäre dabei allerdings kein wirkliches Hindernis. Gegenwärtig läuft die ISS-Expedition Nummer 38.

Derweil wurde der Start eines Frachters vom Typ Cygnus um einen Tag verschoben, da die Gefahr gesehen wird, dass die Steuerungselektronik an Bord der Trägerrakete durch die gegenwärtig hohe Sonnenaktivität und die damit verstärkt auftretenden elektromagnetischen Störungen gefährdet werden könnte.

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