In der letzten Woche drehte sich vieles um den erfolgreichen Außenbordeinsatz von Juri Lontschakow und Michael Fincke. Außerdem bereitete man sich auf die Ankunft der Discovery vor.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA.
Im Mittelpunkt stand der Ausstieg, der am 10. März stattfand und nur 4:49 Stunden dauerte. Damit bleib man fast eine Stunde unter der geplanten Zeit, wobei alle Aufgaben gelöst wurden. Diese waren das Kürzen mehrerer Aramid-Gurte in der Nähe von Anlagen, die zur Kopplung von Versorgungsraumschiffen benötigt werden, das Installieren und Anschließen eines Experimentalkomplexes der ESA zur Untersuchung der Auswirkungen kosmischer Umweltbedingungen auf lebende Organismen und organische Substanzen (Expose-R), das ordentliche Verlegen eines Kabels und das Schließen einer offengebliebenen Klappe, die Ausrichtung eines russischen Experiments an der Außenseite der Station und die Fotodokumentation aller Arbeiten und weiterer 29 Bereiche des russischen Segments, um den äußeren Zustand aktuell genau einschätzen zu können.
Vor- und Nachbereitung des Außenbordeinsatzes erforderten viel Zeit. Da mussten ein Experiment demontiert, verschiedene Geräte abgeschaltet, die Batterien der Anzüge geladen, die Kühlflüssigkeit überprüft, die Druckgasflaschen gecheckt und die Daten- sowie Sprach-Kommunikation getestet werden. Schließlich wurde der Druck auch im abgeschotteten Service-Modul Swesda gesenkt, während Sandy Magnus im US-Segment der Station zu tun hatte.
Nach dem Ausstieg mussten Luken geöffnet, Systeme reaktiviert, der Druck stabilisiert und die Raumanzüge gereinigt und konserviert werden. Außerdem wurden die Batterien entladen und Dosimeter entnommen. Mit ihnen wird die Strahlenbelastung gemessen, denen die Raumfahrer während des Ausstieges ausgesetzt waren.
Wissenschaftliche Arbeiten betrafen in dieser Woche Untersuchungen zum Schlaf-Wach-Rhythmus und Aktivitäten bei wechselnden Lichtverhältnissen (Experiment SLEEP), medizinischen Untersuchungen vor und nach dem Ausstieg (vor allem Herz und Kreislauf) sowie bei Sandy Magnus in Vorbereitung auf die Rückkehr zur Erde, das Nehmen von Wasser-, Luft- und Oberflächenproben zur sofortigen oder späteren Untersuchung (u. a. Water Recycling System und Lab on a Chip), das Studium physiologischer Mechanismen der Atmung (Dichanije) und die Teilnahme an einer Ernährungsstudie per Fragebogen. Im Rahmen der Crew Earth Observation wurden Fotos Chaiten-Vulkan in Chile, von Gletschern auf den South-George-Inseln und den South-Sandwich-Inseln, dem 90 Kilometer durchmessenden Aeraman-Einschlagskrater in Südaustralien, Patagonischen Gletschern, Gebieten in Mosambique und um den Poopo-See in Kolumbien gemacht.
Wichtige Wartungsarbeiten wurden unter anderem an einem russischen Gas-Analysator und -Absorber, an Sportgeräten und am Ventilationssystem vorgenommen. Außerdem wurden erste Vorbereitungen für die Außenbordeinsätze im Rahmen der Shuttle-Mission STS 119 getroffen.
Zum Schluss noch ein Geburtstag: Der gegenwärtige Kommandant der Internationalen Raumstation, Michael Fincke, wurde am 14. März 42 Jahre alt. Unsere herzliche Gratulation dazu.
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