Die indische Raumfahrtforschungsorganisation (Indian Space Research Organisation, ISRO) meldete in Reaktion auf Berichte über Schwierigkeiten mit dem Radarsatelliten RISat 1, das Raumfahrzeug funktioniere normal.
Ein Beitrag von Axel Nantes. Quelle: Deccan Chronicle, NASA ODQR Volume 20 Issue 4, Reddit, WMO.
RISat 1, dessen Hauptnutzlast eine bei 5,35 GHz betriebene Radaranlage mit synthetischer Apertur ist, kreist seit dem 26. April 2012 um die Erde. Das Raumfahrzeug mit einer Startmasse von 1.858 Kilogramm und einer Auslegungsbetriebsdauer von fünf Jahren dient der wetterunabhängigen Abtastung der Erdoberfläche. Verschiedene Beobachter des indischen Raumfahrtprogramms unterstellen dem aktuell auf einer 95,6 Grad gegen den Erdäquator geneigten Bahn in Höhen zwischen 530 und 550 Kilometern operierenden Satelliten auch militärische Aufgaben.
Die US-amerikanische Weltraumüberwachung beobachtete im Herbst 2016 die Ablösung einzelner Objekte von RISat 1 und katalogisierte in der Folge mindestens zwölf Objekte mit unabhängigen Bahnparametern. Das Ereignis fand am 30. September 2016 vermutlich zwischen 2:00 und 6:00 Uhr UTC statt. Bei den abgelösten Objekten könnte es sich beispielsweise um Isolierfolien oder Matten handeln. Eines der Objekte (NORAD 41.797 / COSPAR 2012-017C) ist am 12. Oktober 2016 wieder in die Erdatmosphäre eingetreten, und wurde dabei mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zerstört.
Im November 2016 soll es an Bord des Satelliten eine (weitere) Anomalie gegeben haben, die zu einen zeitweiligen Ausfall führte. Nach Angaben des ISRO-Sprechers Deviprasad Karnik habe RISat 1 normal funktioniert – ISRO-Wissenschaftler hätten eine Anomalie korrigiert, diese stünde aber in keinem Zusammenhang mit den beobachteten Objektfreisetzungen. Details zur Anomalie übermittelten ISRO und ihr Sprecher nicht.
RISat 1 alias Radar Imaging Satellite 1 ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 38.248 und als COSPAR-Objekt 2012-017A.
Diskutieren Sie mit im Raumcon-Forum: