Mitte September 2016 gab der europäische Startanbieter Arianespace bekannt, von der Indischen Weltraumforschungsorganisation (ISRO) mit dem Start des Kommunikationssatelliten GSAT 11 beauftragt worden zu sein.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Arianespace, ISRO
Die ISRO hatte ursprünglich gehofft, GSAT 11 auf einer eigenen Rakete vom Typ GSLV-Mk-III ins All bringen zu können. Wegen Verzögerungen bei der Entwicklung des neuen, größten indischen Raumfahrtträgers für Nutzlasten, welche für den Geostationären Orbit bestimmt sind, und der Bedeutung von GSAT 11 für die ISRO greift sie nun erneut auf die bewährten Kapazitäten von Arianespace zurück.
Im Rahmen der Bekanntmachung des Auftrags informierte Arianespace darüber, dass der Start von GSAT 11 im Jahr 2017 erfolgen soll. Beobachter des indischen Raumfahrtprogramms rechnen mit einem Start Anfang 2017. GSAT 11 wird voraussichtlich zum 21. indischen Erdtrabanten, der an Bord einer Ariane-Rakete das All erreicht.
Der auf dem neuen indischen Satellitenbus I-6K basierende GSAT 11 soll, hat er erst einmal den Weltraum erreicht, bei 74 Grad Ost im Geostationären Orbit (GEO) in Kolokation mit GSAT 18 positioniert werden. Gedacht ist das Raumfahrzeug zur Bereitstellung internetbasierter Kommunikationsdienste und Anbindungen an VSAT-Netzwerke sowie für die Versorgung abgelegener Landesteile.
Das Raumfahrtanwendungszentrum der ISRO namens SAC (für Space Applications Centre) gibt an, der Kommunikationssatellit adressiere mit 16 Ausleuchtzonen im Ku-Band das Indische Mutterland und Inseln im Indischen Ozean – inklusive der zu Indien gehörenden Andamanen und Nikobaren. Darüber hinaus will man zwei Ka-Band-Ausleuchtzonen der Versorgung der Großräume Neu-Delhi und Bangalore (auch Bangaluru) widmen.
Um seine Aufgaben während seiner Auslegungsbetriebsdauer von mindestens 15 Jahren erfüllen zu können, ist der neue Satellit mit insgesamt 40 Transpondern ausgestattet, die beim SAC in Ahmedabad entstanden. Der mögliche Gesamtdurchsatz des Satelliten wird voraussichtlich bei über 12 Gigabit pro Sekunde liegen und der dann höchste eines indischen Kommunikationssatelliten sein.
Der Energieerzeugung dienen Solarzellen auf zwei neu entwickelten Auslegern, welche die Systeme von GSAT 11 mit einer elektrischen Leistung von bis zu 11 Kilowatt versorgen können. Das Raumfahrzeug mit einer voraussichtlichen Startmasse von rund 5.725 Kilogramm wiegt unbetankt rund 2.100 Kilogramm.
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