Eines der spektakulärsten Naturschauspiele im Weltraum sind sicherlich die interstellaren Nebel.
Autor: Jan Großmann
Sie strahlen in einer solchen Pracht, dass es immer wieder fasziniert. Aber warum strahlen diese Objekte eigentlich? Was verleiht ihnen ihre Leuchtkraft? Um diese Frage zu beantworten muss man die Nebel erst einmal in kategorisieren. Sie werden unterteilt in planetarische Nebel, Supernova-Überreste, Emmisions-Nebel, Reflexions-Nebel und Dunkelwolken.
Die planetarischen Nebel bestehen aus einer Wolke interstellaren Wasserstoffs. Dieser Wasserstoff wurde meist von einem Stern im Zentrum dieses Nebels ausgestoßen. Auf kleineren Teleskopen erscheint dieser Wasserstoff, der sich kreisförmig um seinen Zentralstern anordnet, und ihm eine Planeten-ähnlich Form verleit. Daher stammt der Name planetarischer Nebel. Dieser ist aber irreführend, da diese Objekte keine Planeten sind. Die Leuftkraft des Nebels rührt nun daher, dass der Wasserstoff durch den heißen Stern im Zentrum ionisiert und somit zum Leuchten angeregt wird, ähnlich wie bei einer Leuchtstoffröhre.
Die einzigen Unterschiede zwischen planetarischen Nebeln und Supernova-Überresten bestehen in ihrer Form und ihrer Entstehung. Der Ursprung ist zunächst einmal derselbe. Es ist Wasserstoff, der von einem Stern ausgestoßen worden ist. Doch im Gegensatz zu den planetarischen Nebeln ist der Wasserstoff bei einer Supernova, also einer Sternenexplosion, freigesetzt worden. Daraus kann man schon den zweiten Unterschied herleiten, nämlich die Form. Da der Wasserstoff nicht von einem im Zentrum befindlichen Stern zusammengehalten wird, verteilt er sich asymmetrisch im Raum. Die Leuchtkraft des explodieren Sterns ist so stark wie eine Milliarde Sonnen.
Die dritte Form der Nebel sind die Emissions-Nebel. Auch diese Form der Nebel besteht aus Wasserstoff, der durch die nahgelegenen Sterne zum Leuchten angeregt wird. Allerdings muss man sich, um sich das Leuchten dieser Nebel klar zu machen, näher mit der Spektralanalyse befassen. Die Elektronen der Wasserstoffatome werden durch die Energie der Sterne angeregt und erzeugen so die Leuchtkraft. Eine genauere Beschreibung der Spektralanalyse finden sie hier.
Die am einfachsten zu erklärende Art der Nebel sind die Reflexionsnebel. Diese werden schlicht und einfach durch benachbarte Sterne angestrahlt und somit für unsere Verhältnisse sichtbar. Sie bestehen zum größten Teil aus interstellarem Staub.
Auch die Dunkelwolken bestehen aus diesem Staub, allerdings kann man bei ihnen, wie der Name schon sagt, nicht von Leuchtkraft sprechen. Diese Nebel verschlucken auf Grund der extrem hohen Dichte des Staubes das Licht dahinterliegender Sterne, und erscheinen so als sternenleerer Raum in der sonst symmetrischen Ebene der Milchstraße.