Integral, der neue Satellit zur Beobachtung von Gamma- und Röntgenstrahlung, liefert erste erfolgversprechende Bilder.
Ein Beitrag von lorenzzistler. Quelle: ESA.
Der von der ESA eingesetzte Satellit, zur Beobachtung von Gammastrahlen, Integral (beachten Sie auch das Raumfahrer.net-Special zu Integral) ist nun völlig betriebsbereit. Heute wurden die ersten von Integral aufgenommenen bahnbrechende Bilder eines hoch-energetischen Universums vorgestellt.
Astronomen bezeichnen solche Erstbeobachtung „Erst-Licht“ Bilder. Das hoch-energetische Universum ist ein gewaltiger Platz voll von explodierenden Sternen und ihren kollabierenden Überresten, wie die hoch-komprimierten Neutronen Sterne und, die extremsten, alles verschlingende Schwarze Löcher. Diese Himmelsobjekte erzeugen Röntgen- und Gammastrahlen die viele male stärker sind als die optischen Strahlen, die wir mit unseren Augen und optischen Teleskopen wahrnehmen können. Die Wissenschaftler die verantwortlich für die Instrumente an Bord sind erklären die entscheidende Rolle die hoch-Energie Missionen wie Integral in der Astronomie spielen so: Röntgen- und Gammastrahlen Astronomie ist der Wegbereiter zu ungewöhnlichen Objekten.
Im Bereich von optischen Wellenlängen ist die Zahl der Sterne entsetzend groß. Bei Röntgen- und Gammastrahlen Wellenlängen gibt es weniger Objekte, aber die die übrigbleiben sind die wirklich Besonderen.Als ein erster Test beobachtete Integral die Cygnus Region des Himmels, insbesondere das rätselhafte Objekt Cygnus X-1. Seit den 60er Jahren, sind uns diese Objekte bekannt als konstante Erzeuger von hoch-energetischen Strahlen. Die meisten Wissenschaftler glauben das Cygnus X-1 der Platz eines Schwarzen Loches ist, der ungefähr die fünffache Masse unserer Sonne enthält und einen nahen Stern verschlingt.
Das Beobachten von Cygnus X-1, der relativ nah bei unserer eigenen Galaxie liegt – „nur“ 10000 Lichtjahre von uns entfernt – ist ein sehr wichtiger Schritt in Richtung zum Verständnis von Schwarzen Löchern. Dies wird auch helfen das monströse Schwarze Loch – drei Millionen mal die Masse unserer Sonne – im Zentrum unserer Galaxie zu verstehen. Während der ersten Untersuchungen wurden die Wissenschaftler angenehm überrascht als Integral seine ersten Gammastrahlenexplosionen erfasste. Diese außergewöhnlichen himmlischen Explosionen sind unvorhersehbar und treten von zufälligen Richtungen aus ungefähr zwei mal am Tag auf. Ihr genauer Ursprung ist umstritten:
- sie könnten die Resultate von dem Zusammenbruch massiver Sterne in dem entfernten Universum sein
- oder alternativ das Ergebnis des Zusammenstoß´ zweier Neutronen Sterne sein.
Integral verspricht entscheidende Hinweise zur Lösung dieses ungewöhnlichen himmlischen Mysteriums zu liefern. Um diese Eigenheiten zu beobachten trägt Integral zwei mächtige Gammastrahleninstrumente. Es hat eine Kamera, genannt IBIS, und ein Spektrometer, SPI. Spektrometer werden dazu benutzt um die Energie von Gammastrahlen zu empfangen. Gammastrahlenquellen sind oft extrem flexibel und können binnen weniger Minuten oder Sekunden schwanken. Deshalb ist es zwingend notwendig Daten gleichzeitig in verschiedenen Wellenlängen aufzuzeichnen. Um das zu erreichen trägt Integral auch einen Röntgenstrahlen und einen optischen Monitor mit sich (JEM-X und OMC). Alle vier Instrumente werden dieselben Objekte zur selben Zeit beobachten. Auf diese Weise können können sie flüchtige Ereignisse komplett erfassen. Integral sendet alle Daten der Instrumente zum Integral Science Data Centre (ISDC) in der Nähe von Geneva in der Schweiz, wo sie dann aufbereitet werden um sie eventuell der Wissenschaftsgemeinde bereitzustellen.