Observationen mit dem Marsorbiter MRO (Mars Reconnaissance Orbiter) ergaben möglicherweise die Entdeckung von fließendem Wasser während der wärmsten Mars-Monate. Dies sei jedenfalls die beste Erklärung für die jetzt beobachteten Phänomene auf dem Mars.
Ein Beitrag von Klaus Donath. Quelle: NASA.
„Das Explorationsprogramm der NASA zur Erforschung des Mars bringt uns der Lösung näher, ob auf dem Roten Planeten irgendeine Art von Leben existieren kann“, so NASA-Administrator Charles Bolden. Weiterhin bestätige diese Entdeckung die Wichtigkeit einer bemannten Mars-Exploration in der Zukunft.
Dunkle, fingerartige Strukturen, die sich einen Abhang herunterbewegen, zu sehen von Ende Frühling, durch den Sommer hinweg bis zum frühen Winter, um dann im nächsten Frühling zurückzukehren. „Die Beste Erklärung für diese Erscheinungen ist flüssiges Wasser„, so Alfred McEwen von der Universität Arizona.
Einige Aspekte bereiten immer noch Kopfzerbrechen, aber flüssiges Wasser scheint das Phänomen besser zu erklären als alle anderen Hypothesen. Salzhaltiges Wasser setzt die Temperatur hinunter, bei der Wasser gefriert, ähnlich dem Meereswasser unserer Ozeane, denn normales Wasser würde bei diesen Temperaturen auf dem Mars gefrieren. Die Strukturen sind nur wenige Meter breit aber mehrere Hundert Meter lang. Zwar wurden schon ähnliche Strukturen an anderen Hängen gefunden, diese hier aber sind sehr viel filigraner und von den Jahreszeiten abhängig.
Als Wissenschaftler mit Hilfe des Spektrometers (CRISM) die Oberfläche analysierten, konnten Sie zunächst keine Spuren von Wasser finden. Wahrscheinlich trocknet es auf der Oberfläche zu schnell ab. „Die Strömungen sind nicht dunkel, weil Sie nass sind, sondern aus einem noch unbekannten Grund„, so McEwen.
Fließendes, salziges Wasser könnte die körnige Struktur neu anordnen oder aber die Oberflächenrauheit so verändern, dass sie dunkel erscheint. „Es ist noch ein Mysterium, aber eines was wir mit zukünftigen Beobachtungen und Experimenten lösen können„, so McEwen. Diese Resultate sind die besten Indizien für die Suche nach flüssigem Wasser auf einem anderen Planeten, die es bisher gibt.
Erste Ideen, das Landegebiet für den im November geplanten Start des neuen Marovers (Curiosity) zu ändern, wurden zurückgewiesen. Die nähere Umgebung sei zu steil, als dass man da mit der aktuellen Technik landen könnte. Zudem liegt die Region zu weit südlich, um sie zu erreichen. Eventuelle Kontamination mit Leben von der Erde spielt auch eine Rolle. Die Entdeckung ist mit Sicherheit ein spannendes Ziel für zukünftige Mars-Expeditionen.
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