Mit einer weiterentwickelten Trägerrakete des Typs GSLV Mark II (Geosynchronous Satellite Launch Vehicle) wurde der Satellit GSAT 14 des indischen Betreibers Insat in einen Geo-Transferorbit transportiert.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: ISRO, Raumcon, Skyrocket.
Von hier aus soll er in den nächsten Tagen die Geostationäre Bahn erreichen. GSAT 14 ist mit je 6 Transpondern für das Ku-Band bzw. das erweiterte C-Band ausgestattet, über welche in der Hauptsache Fernsehprogramme ausgestrahlt werden sollen. Außerdem befinden sich zwei Ka-Band-Baken an Bord, mit denen man den Einfluss von Regen und anderen atmosphärischen Phänomenen auf den Empfang derartiger Funkwellen untersuchen möchte.
Experimentell ist auch die Verwendung eines Glasfaser-Gyroskops, eines neuartigen Sonnensensors, eines bolometrischen Strahlungssensors sowie Erdsensoren und Temperatursteuerung über im Feld programmierbare Logik-Gatter-Anordnungen (FPGA), wobei es sich praktisch um umprogrammierbare Prozessoren handelt. GSAT 14 hat eine Startmasse von 1.980 kg, verwendet Solarzellen zur Generierung elektrischer Energie mit einer Leistung von etwa 2,6 kW und soll 12 Jahre lang im All seinen Dienst versehen.
Zum Start kam eine weiterentwickelte Rakete des indischen Typs Geosynchronous Satellite Launch Vehicle (GSLV) mit der Zusatzbezeichnung Mark II zum Einsatz. Diese Rakete verfügt in der ersten Stufe über ein Feststoffsystem, welches durch 4 seitlich angebrachte Flüssigkeitsbooster ergänzt wird. Die zweite Stufe besitzt ebenfalls ein mit Hydrazin (UDMH) und Distickstofftetraoxid arbeitendes Flüssigkeitstriebwerk, während die dritte Stufe die kryogenen Triebstoffkomponenten flüssiger Wasserstoff und flüssiger Sauerstoff verwendet.
Mit dieser Rakete möchte man in Zukunft größere Nutzlasten in den Geostationären Orbit und darüber hinaus befördern können. Außerdem soll eine weitere Entwicklung mit der Zusatzbezeichnung Mark III in der geplanten bemannten Raumfahrt Indiens zum Einsatz kommen.
Pläne dafür gibt es seit einigen Jahren. Diese wurden jedoch durch zwei Fehlstarts der GSLV im April und Dezember 2010 behindert. Geplant ist auch, in den nächsten Jahren einen Marslander zu unserem äußeren Nachbarplaneten zu schicken, wie vor wenigen Tagen bekannt wurde.
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