Indien plant Ersatz zweier Satelliten

Gegen Jahresende sollen zwei indische Raketen Satelliten ins All bringen, die die indische Raumfahrtorganisation ISRO als Ersatz für alternde Raumfahrzeuge vorgesehen hat.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: DEPARTMENT OF SPACE GOVERNMENT OF INDIA, ISRO, PTI. Vertont von Peter Rittinger.

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INSAT 2E – Illustration

Der auf dem indischen Satellitenbus I2K basierende Kommunikationssatellit GSAT 5P alias GSAT 5 PRIME ist für den Start auf der GSLV-F06 vorgesehen, in deren dritter Stufe ein flüssigen Wasserstoff mit flüssigem Sauerstoff verbrennendes Triebwerk aus Russland zum Einsatz kommen wird. Der Zusammenbau der einzelnen Stufen zum vollständigen Projektil hat am 14. Juli 2010 auf der Startanlage Nummer 2 in Sriharikota begonnen. Nach von offizieller Seite nicht bestätigten Informationen war es zwischenzeitlich erforderlich geworden, eine fehlerhafte Komponente in einem Untersystem der Rakete zu ersetzen.

Die Rakete soll GSAT 5P nach dem derzeit für die zweite Dezemberwoche 2010 geplanten Start auf eine Transferbahn bringen, aus der heraus er unter Verwendung seines Apogäumsmotors eine Position im Geostationären Orbit erreichen kann. Vorgesehen war bislang eine Stationierung bei 55 Grad Ost im Geostationären Orbit. GSAT 5P hat eine Startmasse von rund 2.330 Kilogramm und ist ausschließlich mit C-Band-Transpondern ausgerüstet. Von den insgesamt 36 Transpondern sind 12 für das erweiterte C-Band ausgelegt. Der Leistungsbedarf dieser Kommunikationsnutzlast beträgt 1,7 Kilowatt. 2 Kilowatt maximal können die beiden Solarzellenausleger des Satelliten bereitstellen.

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INSAT 3E – Illustration

Seine Auslegungsbetriebsdauer beträgt 12 Jahre, er war zunächst als Nachfolger des seit dem 27. September 2003 um die Erde kreisenden INSAT 3E gedacht. Jüngsten Informationen zufolge soll GSAT 5P nun den am Ende seiner Auslegungsbetriebsdauer angekommenen, seit dem 2. April 1999 im All befindlichen INSAT 2E ersetzen und als Verstärkung von INSAT 4B dienen, der seit dem 7. Juli 2010 nur noch mit halber Kraft arbeiteten kann (raumfahrer.net berichtete).

Auf dem IRS1-Bus aufgebaut ist der Erdbeobachtungssatellit Resourcesat 2, den die Rakete PSLV-C16 nach den jüngsten Planungen nach der Mission der GSLV-F06 später im Dezember 2010 in den Weltraum transportieren soll. Das Raumfahrzeug mit einer Startmasse von rund 1.200 Kilogramm soll zunächst mit dem seit dem 17. Oktober 2003 im All befindlichen Resourcesat 1 zusammenarbeiten und ihn später ersetzen, wenn dieser das Ende seiner Einsatzfähigkeit erreicht hat. Seine Auslegungsbetriebsdauer von 5 Jahren hat er bereits hinter sich gebracht.

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Resourcesat 1 – Illustration
(Bilder: ISRO)

Gegenüber Resourcesat 1 kann der an Bord von Resourcesat 2 befindliche Zeilenscanner LISS 4 breitere Streifen der Erdoberfläche abtasten, statt 23 Kilometer sind sie 70 Kilometer breit. Zusammen mit Resourcesat 2 sollen zwei kleine Satelliten mit einer Masse im Bereich von je etwa 100 Kilogramm Bahnen in durchschnittlich rund 630 Kilometern Höhe über der Erde erreichen. Bei den unter der Mitwirkung von Studenten entwickelten und gebauten künftigen Erdtrabanten handelt es sich um den auf Satrecs Bus SI100 aufgebauten X-Sat aus Singapur und den indisch-russischen YouthSat.

INSAT 2E ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 25.666 bzw. als COSPAR-Objekt 1999-016A.

INSAT 3E ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 27.951 bzw. als COSPAR-Objekt 2003-043E.

Resourcesat 1 alias IRS P6 ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 28.051 bzw. als COSPAR-Objekt 2003-046A.

INSAT 4B ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 30.793 bzw. als COSPAR-Objekt 2007-007A.

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