Die zweite Ausgabe von IGLUNA – ein fernüberwachtes Weltraumhabitat – hat begonnen und wird nächsten Sommer in Luzern getestet. Eine Pressemeldung des Swiss Space Center.
Quelle: Swiss Space Center.
Dieses Studienjahr entwickeln 15 internationale Studententeams ihre Technologien zum Thema Leben im Weltraum mit dem Ziel, ihre Projekte im Juli 2020 ferngesteuert vom VERKEHRSHAUS aus zu testen. Dieses interuniversitäre Projekt folgt auf die erste IGLUNA Ausgabe, die im vergangenen Sommer in Zermatt erfolgreich abgeschlossen wurde.
IGLUNA bringt weiterhin StudentInnen aus der ganzen Welt zusammen, um gemeinsam an einem interdisziplinären Projekt zu arbeiten. Nachdem IGLUNA 2019 erfolgreich bis zu einer Testkampagne im Gletscher bei Zermatt im vergangenen Juni geführt wurde, hat sich die Europäische Weltraumorganisation ESA entschieden, diese Initiative erneut zu unterstützen.
Fünfzehn Teams aus zehn Ländern wurden für die Durchführung dieser Mission ausgewählt. Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf der Entwicklung von Technologien, die für das Leben unter extremen Lebensbedingungen (wie auf anderen Himmelskörpern oder auf der Erde) nötig sind – neu mit der Herausforderung, die Module fernzusteuern wie in einer richtigen Weltraummissionen. Nach dem Aufbau der Module auf einem Berg bei Luzern werden die Studierenden ihre Experimente vom VERKEHRSHAUS aus betreiben und durchführen, mit begrenztem Zugang zum Testgebiet.
Die StudentInnen kommen aus unterschiedlichen Studienrichtungen und werden sechs Forschungsthemen abdecken. Mehrere Teams arbeiten an den Lebenserhaltungssystemen wie z.B. die Nahrungsmittelproduktion, Wassergewinnung und Wiederaufbereitung, während andere die Struktur der Behausung entwickeln. Die weiteren Teams kümmern sich um die Wohlbefinden der BewohnerInnen, das Kommunikationssystem und das Energiemanagement. Nicht zuletzt werden einige Studierende die Gelegenheit dieses extremem Umfelds nutzen, um wissenschaftliche Experimente durchzuführen.
Vom 11. bis 13. September haben sich die Teams auf dem Campus der EPFL in Lausanne getroffen, um ihre Projekte zu starten und gemeinsam an der Feldkampagne vom Juli 2020 zu arbeiten. So wird beispielsweise ein Team Fasern für Textilien und Baustrukturen aus dem Gestein herstellen, damit andere diese dann vor Ort als Baumaterial verwenden können. Durch diese Zusammenarbeit, das gemeinsame Nachhaltigkeitsziel, die technologische Herausforderung und die Fernsteuerung zielt IGLUNA darauf, die Studierenden mit der Vielfalt und den Einschränkungen von Raumfahrtprojekten und deren terrestrischen Anwendungen vertraut zu machen.
Ausgewählte Institutionen
- MELiSSA Foundation, Belgien
- Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne EPFL, Schweiz
- Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW, Schweiz
- Sapienza Università di Roma, Italien
- Warsaw University of Technology, Polen
- Massachusetts Institute of Technology MIT, USA
- Brandenburgische Technische Universität Cottbus BTU, Deutschland
- RWTH Aachen, Deutschland
- Windesheim University of Applied Sciences, Niederlande
- Politecnico Milano, Italien
- Technische Universität Berlin TU, Deutschland
- Tallinn University of Technology, Estland
- Aristotle University of Thessaloniki, Griechenland
- Universität Bern, Schweiz
- University of Strathclyde, Vereinigtes Königreich
Über IGLUNA
Das vom Swiss Spacer Center koordinierte Projekt IGLUNA, welches ein ESA_Lab@CH Projekt darstellt, ermöglicht Studierenden eine aktive Beteiligung an einer internationalen Vision für die Raumfahrt: ein ferngesteuertes Weltraumhabitat. Während einem Jahr sammeln 15 Schülerteams aus verschiedenen Studienrichtungen, um Technologien für einen Lebensraum unter einer extremen Umgebung zu entwerfen, zu bauen und zu testen.
Über das Swiss Space Center
Das Swiss Space Center ist eine nationale Einrichtung mit Büros in den Eidgenössischen Technischen Hochschulen ETH Zürich und EPFL. Das Swiss Space Center trägt zur Umsetzung der Schweizerischen Raumfahrtpolitik bei. Sie bietet einen Dienst zur Unterstützung von akademischen Einrichtungen, Forschungs- und Technologieorganisationen und der Industrie beim Zugang zu Raumfahrtmissionen und verwandten Anwendungen und fördert die Interaktion zwischen diesen Interessengruppen.