Hubble nimmt Nahaufnahmen von Jupiter auf

Am 3. April 2017, als Jupiter seine nächste Annäherung in diesem Jahr an die Erde bevorstand, konnte das Hubble Weltraumteleskop den größten Planeten des Sonnensystems in seiner voller Schönheit aufnehmen.

Ein Beitrag von Gertrud Felber. Quelle: NASA.

In der Entfernung von 668 Millionen Kilometern zur Erde bot Jupiter die spektakuläre Ansichten seiner bunten Atmosphäre, den legendären „Great Red Spot“, und den kleineren Begleiter weiter in den südlichen Breiten mit dem Namen „Red Spot Jr.“.

Der riesige Planet Jupiter ist jetzt auf „Opposition“ von der Erde direkt gegenüber der Sonne positioniert. Das bedeutet, dass die Sonne, die Erde und Jupiter in einer Linie stehen, wobei die Erde zwischen der Sonne und Jupiter steht. Die Opposition markiert auch Jupiters nächsten Punkt zur Erde, und der Planet erscheint heller im Nachthimmel als zu jeder anderen Zeit im Jahr.

Jupiters Positionierung erlaubte dem Team von Amy Simon von dem NASA Goddard Space Flight Center (GSFC) in Greenbelt, Maryland, Jupiter mit der Hubble Wide Field 3 Kamera zu beobachten. Hubble fotografierte exquisite Details, etwa in der Größe von 129 Kilometern, in Jupiters Atmosphäre.

Juipter
(Bild: NASA, ESA, A. Simon (NASA GSFC))

Mit den unermesslichen und mächtigen Stürmen und Hunderten von kleineren Wirbeln ist die Atmosphäre des Jupiters in mehrere verschiedene, bunte Bänder, parallel zum Äquator, unterteilt. Diese Bänder mit abwechselnden Windbewegungen entstehen durch Unterschiede in Dicke und Höhe der Ammoniak-Eiswolken.

Die Bänder werden durch Gas erzeugt, das in verschiedenen Breiten in verschiedenen Richtungen fließt. Die leichteren Bänder, die farbigen Bereiche, sind Hochdruckgebiete, in denen die Atmosphäre aufsteigt. Dunklere Niederdruckbereiche werden als Gürtel (Belts) bezeichnet. Die leichteren Bänder steigen höher und haben dickere Wolken als die dunkleren Bänder.

Winde, die Geschwindigkeiten von bis zu 644 km pro Stunde erreichen können, trennen die Bänder. Deutlich kleinere Stürme erscheinen als weiße oder braun gefärbte Ovale. Solche Stürme können ein paar Stunden dauern oder sich seit Jahrhunderten ausdehnen.

Am besten ist der „Great Red Spot“ auf Jupiter bekannt, ein Antizyklon, der seit mindestens 150 Jahren tobt. Dieser berühmte Sturm alleine ist größer als unsere Erde. Allerdings schrumpft der „Great Red Spot“ langsam, was seit den späten 1800er Jahren beobachtet wird. Der Grund für dieses Phänomen ist noch unbekannt. Hubble wird Jupiter weiterhin mit der Hoffnung beobachten, dieses geheimnisvolle Rätsel lösen zu können.

Die Bilder sind Teil des Outer Planet Atmospheres Legacy (OPAL). Dieses Programm bietet Hubble jährliche globale Ansichten der äußeren Planeten, um nach Veränderungen in ihren Stürmen, Winden und Wolken zu suchen. Es begann im Jahr 2014 mit Uranus, Jupiter und Neptun werden seit 2015 studiert. Im Jahr 2018 soll Saturn im Rahmen von OPAL untersucht werden.

Das Team hat die Hubble-Beobachtung zeitlich darauf abgestimmt, dass sich die Raumsonde Juno in der Nähe ihres Jupiter nächstgelegenen Bahnpunktes befand, damit die Wissenschaftler gleichzeitige Beobachtungen durchführen konnten.

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