HSD: Umweltmessungen zu Saharastaub

Der Forschungsschwerpunkt „Umweltmesstechnik in der Luftreinhaltung (UMT)“ der Hochschule Düsseldorf (HSD) unter der Leitung von Prof. Dr. Konradin Weber hat im März 2022 im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit einem Forschungsflugzeug großräumige Untersuchungen in der Saharastaubwolke über Deutschland durchgeführt. Eine Pressemitteilung der HSD.

Quelle: HSD.

Blick vom Forschungsflugzeug bei der Umrundung des Gipfels der Zugspitze mit Münchener Haus. (Foto: HSD)

25. März 2022 – Dass Staub aus der Wüste auch hin und wieder nach Deutschland transportiert wird, ist nichts Ungewöhnliches. Wie der Forschungsflug zeigen konnte, hatte diese Saharastaubwolke jedoch eine außerordentlich starke Ausprägung. Dabei kann der Saharastaub in hoher Konzentration die Leistung von Solarzellen am Boden reduzieren und auch den Flugverkehr beeinträchtigen.

Der Messflug startete vom Flughafen Essen/Mülheim und erfolgte hauptsächlich im Süden Deutschlands, da dort laut Ausbreitungssimulationen des DWD die höchsten Konzentrationen zu erwarten waren. Dabei wurde neben der räumlichen Ausdehnung an mehreren Standorten die vertikale Schichtung der Wolke untersucht. Hierzu wurden unter anderem am Meteorologischen Observatorium Hohenpeißenberg sowie nahe der Umweltforschungsstation am Zugspitzbergmassiv Vertikalprofilflüge durchgeführt. Die Messungen konnten sehr hohe Konzentrationen an Saharastaub in mehreren Schichten in der unteren Atmosphäre nachweisen. Die so gewonnenen Daten dienen unter anderen dazu, Ausbreitungsmodelle zu validieren sowie optische Fernmessverfahren, mit welchen sich die Aerosolverteilung in der Atmosphäre ermitteln lässt, zu überprüfen.

Wieder zurück. Spektakuläres Farbspiel beim Sonnenuntergang auf dem Dach der HSD. (Foto: HSD)

Bei dem Flug kamen hochmoderne lasergestützte Mess-Systeme zum Einsatz. Eine Besonderheit war dabei, dass die Messdaten vom Flugzeug aus online über Iridium-Satelliten zum Boden gesandt wurden, so dass diese während des Fluges durch den DWD und die Einsatzverantwortlichen kontinuierlich überwacht werden konnten. Dadurch war, basierend auf aktuellen Messergebnissen, eine einsatzgerechte Flugsteuerung möglich. Das UMT-Team um Prof. Dr. Konradin Weber hat schon seit mehreren Jahren eine kontinuierliche Flug-Rufbereitschaft für den DWD und führte in den vergangenen Jahren zahlreiche Flüge in Saharastaubwolken, bei Vulkanausbrüchen, bei den Moorbränden in Niedersachsen und zur Untersuchung von grenzüberschreitendem Luftschadstofftransport von der Tschechischen Republik nach Deutschland durch.

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