Heller Meteoriteneinschlag auf dem Mond

Am 17. März konnte man im Rahmen eines speziellen Überwachungsprogramms einen Meteoriteneinschlag mit einer besonders hellen Leuchterscheinung aufzeichnen.

Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: NASA. Vertont von Peter Rittinger.

NASA
Karte vermuteter Einschlagsorte von Meteoriten auf dem Mond von 2005 bis 2013
(Bild: NASA)

Dies gab die NASA am 17. Mai bekannt. Mittlerweile sucht man seit 8 Jahren speziell nach derartigen Ereignissen, der Einschlag vom 17. März war bisher der hellste. Von der Erde aus hätte man die sekundenlange Leuchterscheinung sogar durch Zufall mit bloßem Auge beobachten können, erreichte der Lichtblitz doch eine Helligkeit der Magnitude 4. Er war damit in etwa so hell wie der sogenannte Augenprüfer, der Stern Alkor, der in geringem Abstand zu Mizar in der Deichsel des Großen Wagen zu sehen ist.

Bill Cooke vom Meteoroid Environment Office der NASA: „Am 17. März traf ein Objekt der Größe eines kleinen Felsbrockens die Mondoberfläche im Mare Imbrium. Es explodierte in einem Blitz, der nahezu 10-mal heller war, als alles, was wir bisher gesehen haben.“

Das Projekt verzeichnet mittlerweile Hunderte Meteoroideneinschläge auf dem Mond. Man schätzt die Größe des Brockens vom 17. März auf 30 bis 40 cm und die Masse auf etwa 40 kg. Die Einschlaggeschwindigkeit lag zudem bei etwa 90.000 km/h. Der entstandene Krater könnte einen Durchmesser um 20 Meter aufweisen und wäre damit ein gutes Ziel für die Kameras des Lunar Reconnaissance Orbiters, eines Mondsatelliten der NASA mit einer besonders hochauflösenden Optik und Elektronik.

In der Nacht des 17. März verzeichneten Kameras der NASA und der Universität von West-Ontario im Rahmen einer kompletten Himmelsüberwachung auch auf der Erde eine ungewöhnlich hohe Anzahl von tief eindringenden, also schnellen Meteoriten. Diese bewegten sich offenbar auf ähnlichen Bahnen wie der Himmelskörper, der den hellen Mondeinschlag verursachte. Bill Cooke vermutet einen Zusammenhang.

Ein Ziel des Mondüberwachungsprogramms, welches im Jahre 2005 ins Leben gerufen wurde, ist, neue Meteoritenströme mit potentiell für die Erde gefährlichen Bahnen im All aufzuspüren. Offenbar hat man nun durch die Sternschnuppen auf der Erde und den Einschlag auf dem Mond einen Kandidaten gefunden.

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