Arianespace hat am 10. November 2015 bekannt gegeben, dass man von der Indischen Weltraumforschungsorganisation (ISRO) mit dem Start der Kommunikationssatelliten GSAT 17 und GSAT 18 beauftragt wurde.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: Arianespace, ISRO, SAC.
Die beiden Satelliten will Arianespace bei zwei unabhängigen Flügen von Ariane-5-Raketen von Kourou in Französisch Guayana aus in den Weltraum transportieren. GSAT 17 und GSAT 18 werden laut Arianespace jeweils eine Startmasse im Bereich von 3.400 Kilogramm aufweisen. Die Genehmigung für den Bau der Raumfahrzeuge hatte das Indische Kabinett am 6. Mai 2015 erteilt.
Bei GSAT 17 handelt es sich um einen beim Start voraussichtlich 3.425 Kilogramm schweren Satelliten mit einer GSAT 10 ähnelnden Struktur. Gedacht ist er zum Ersatz und als Erweiterung von Kapazitäten im Orbit – insbesondere die von INSAT 3A und INSAT 4B – und soll eine Bandbreite von Kommunikationsdiensten zur Verfügung stellen.
Erreichen will man mit GSAT 17 nicht nur Nutzer in Indien selbst, sondern auch solche im Bereich des Indischen Ozeans und auf Inseln wie den Adamanen, Lakshadweep, den Malediven und Nikobaren sowie in der Antarktis.
GSAT 17 erhält eine Kommunikationsnutzlast mit 24 C-Band-Transpondern und 12 Transpondern für das erweiterte C-Band. Zusätzlich erfolgt eine Ausrüstung mit MSS- (Mobile Satellite Services, S-Band) sowie DRT- und SAS&R-Transpondern (Data Relay und Search & Rescue Services, UHF).
Nutzlasten und raumflugtechnische Systeme von GSAT 17 werden den benötigten Strom von zwei Solarzellenauslegern beziehen. Zur Stromspeicherung bekommt der Satellit Lithiumionen-Akkumulatorensätze.
Eingesetzt werden soll GSAT 17 bei 93,5 Grad Ost im Geostationären Orbit. Als Auslegungsbetriebsdauer des auf dem indischen Satellitenbus I-3K basierenden Raumfahrzeugs nennt die ISRO 15 Jahre.
Für den Bau des Satelliten hat die ISRO einen Zeitaufwand von 30 Monaten angegeben. Der Start des Satelliten war zwischenzeitlich für das erste Quartal 2017 vorgesehen, nach jetzigem Stand wird er aber frühestens Ende 2017 den Weltraum erreichen.
GSAT 18 ist ebenfalls ein Satellit mit einer GSAT 10 ähnelnden Struktur und einer Masse von voraussichtlich 3.425 Kilogramm. Er soll die Aufgabe übernehmen, eine große Bandbreite von Diensten für unterschiedliche Nutzergruppen zur Verfügung zu stellen.
Den Satelliten will Indien als Ersatz von Kapazitäten bei der Ausstrahlung von Fernsehprogrammen, der Bereitstellung von Kommunikations- und VSAT-Diensten und dem Digital Satellite News Gathering (DSNG) für Nutzer im ganzen Land verwenden. Geplant hatte die ISRO einmal, dass mit diesem Kommunikationssatelliten, dessen Realisierung sich wie die anderer indischer Raumfahrzeuge schon erheblich verzögert hat, Funktionen von INSAT 3C und INSAT 4CR übernommen werden.
Die Kommunikationsnutzlast von GSAT 18 wird nach Angaben der ISRO aus 24 C-Band- und 12 Ku-Band-Transpondern sowie 12 weiteren Transpondern für das erweiterte C-Band bestehen. Vorgesehen sind außerdem zwei im Ku-Band arbeitende Funkbaken.
Die Stromversorgung der Nutzlast und raumflugtechnischen Systeme übernehmen wie bei GSAT 17 zwei Solarzellenausleger. Zur Stromspeicherung erhält der Satellit ebenfalls Lithiumionen-Akkumulatoren.
Betreiben möchte man GSAT 18 bei 74 Grad Ost im Geostationären Orbit. Als Auslegungsbetriebsdauer des auf dem indischen Satellitenbus I-3K basierenden neuen Raumfahrzeugs nennt die ISRO wiederum 15 Jahre. Ein Start des Satelliten war ursprünglich einmal für Dezember 2015 vorgesehen. Bei einer Bauzeit von 30 Monaten könnte ein Start jetzt frühestens Ende 2017 erfolgen.
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