Am 10. September ist es soweit. Um 16:21 Uhr MESZ wird der GOCE-Satellit (Gravity Field and Steady-state Ocean Circulation Explorer) der ESA vom russischen Startplatz Plesetsk an Bord einer Rockot-Rakete ins All gebracht. Damit beginnt eine der hochentwickeltsten Missionen zur Vermessung des Gravitationsfelds und der Form der Erde.
Ein Beitrag von Alexander Höhn. Quelle: ESA.
Von einer niedrigen sonnensynchronen Umlaufbahn wird der Satellit mit bisher unerreichter Genauigkeit und Auflösung das Gravitationsfeld vermessen, das unsere Erde umgibt. Das Raumfahrzeug verfügt dafür über sechs hochempfindliche Beschleunigungsmesser modernster Bauart. Diese messen die Beschleunigung bezüglich aller drei Raumachsen. Mithilfe der gesammelten Daten kann dann ein genaues Abbild der Erdoberfläche und der Gravitations-Anomalien erstellt werden. Dieses ist nicht nur wichtig für unser Wissen über die Zusammensetzung der Erde. Auch für die Klimaforschung, Ozeanologie und andere vergleichbare Forschungsfelder haben diese Daten große Bedeutung.
Dafür mussten die ESA und ihre Partner große technische Herausforderungen meistern. Es musste ein Satellit konstruiert werden, der in niedriger Höhe (ca. 260 km) äußerst geringe Gravitationsabweichungen erkennt und dabei die Störfaktoren der noch vorhandenen Restatmosphäre berücksichtigt. Heraus kam dabei ein ca. fünf Meter langes, pfeilförmiges Raumfahrzeug mit Niedrigschub-Ionentriebwerken zur Kompensation des atmosphärischen Widerstands.
Raumcon: GOCE mit Rockot