Seit heute morgen 6 Uhr MEZ sind 24 Navigationssatelliten des russischen Systems in Betrieb und sorgen damit für eine weltweite Abdeckung mit Ortungssignalen.
Ein Beitrag von Günther Glatzel. Quelle: Roskosmos, RIA Nowosti, Wikipedia, Skyrocket. Vertont von Peter Rittinger.
Insgesamt befinden sich 31 funktionsfähige Satelliten in 3 verschiedenen Umlaufbahnen. Einige davon werden gegenwärtig auf den regulären Betrieb vorbereitet, andere dienen als Reserve oder sind in einem Wartungsmodus. Mit 24 aktiven Satelliten aber können rund um die Uhr und rund um den Globus Signale von jeweils mindestens 4 Satelliten empfangen werden. Dies ist erforderlich für die genaue Bestimmung der Position zu einem bestimmten Zeitpunkt.
Das GloNaSS-Projekt startete 1972 in der Sowjetunion, die ersten Satelliten gelangten 1982 ins All. Die erste Generation hatte lediglich eine projektierte Funktionsdauer von etwa 3 Jahren, kam allerdings auf eine durchschnittliche Betriebszeit von 4,5 Jahren. Während der Wendezeit wurde der Betrieb des 1993 für vollständig erklärten Systems immer lückenhafter. Erst im neuen Jahrtausend wurde durch eine besondere Initiative die Erneuerung des Systems als nationales Ziel Russlands konsequent in Angriff genommen. Seit 2001 wurden 37 Satelliten des verbesserten Typs Uragan-M gestartet, zuletzt am 28. November 2011. Allerdings gelangten 3 Satelliten am 5. Dezember 2010 wegen eines Fehlers bei der Betankung der Oberstufe nicht auf Umlaufbahnen.
Der erste Vorläufer eines weiter verbesserten Typs, Uragan-K, wurde ebenfalls in diesem Jahr auf eine Umlaufbahn geschickt. Er dient vor allem Testzwecken. Ab 2013 sollen dann langlebige Satelliten dieses Typs zum Einsatz kommen. Sie bieten mit 10 Jahren eine längere Einsatzdauer, mit einer Zeitstabilität von 10-14 eine höhere Genauigkeit und mit insgesamt 8 Signalen in verschiedenen Frequenzbändern eine bessere Empfangbarkeit der Signale.
In Russland werden seit Jahren speziell auf GloNaSS zugeschnittene Navigationsgeräte, Smartphones, Tablets u.ä. angeboten. Außerdem existiert eine weltweite Kooperation der Navigationssatellitensysteme aus den USA, aus Russland, China und der EU. Mit der Fertigstellung der Systeme Beidou (Kompass) aus China und dem Europäischen Galileo wird um 2020 gerechnet.
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