Auch wenn der Mars Global Surveyor (MGS) seit November verschollen ist, sorgen seine Forschungsergebnisse aus den vergangenen Jahren für Schlagzeilen: NASA-Forscher haben beim Auswerten seiner Bilder Unterschiede auf neueren Bildern des gleichen Ortes auf dem Mars entdeckt, die auf fließendes Wasser schließen lassen.
Ein Beitrag von Maria Steinrück. Quelle: NASA.
Bisher wusste man nur von der Existenz von Wassereis in geringen Mengen auf dem Roten Planeten. Die Oberflächentemperaturen am Mars sind eigentlich auch zu kalt für fließendes Wasser. Warum suchten dort bisher trotzdem Raumsonden nach flüssigen Wasservorkommen?
Wasser ist auf der Erde lebensnotwendig, also könnte es auch die Lebensgrundlage für Lebewesen am Mars bilden. Natürlich keine grünen Marsmännchen, sondern Bakterien oder ähnliche Kleinstlebewesen. Daher gaben Forscher nicht auf, nach Möglichkeiten von flüssigem Wasser auf diesem Planeten zu suchen. Sie kamen zu dem Schluss, dass Wasser, das aus einer sich unter der Oberfläche befindenden Quelle ans Tageslicht kommt, lang genug flüssig bleibt, um Ablagerungen mit sich zu bewegen.
Verdächtige Veränderungen
Um diese Theorie zu überprüfen, fotografierte die Raumsonde Mars Global Surveyor (MGS) Regionen mehrmals mit gleichen Kameraeinstellungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Sie entdeckte tausende Rinnen auf steilen Abhängen in Kratern. Genau dort, vermuteten die Forscher, könnten sie solche Spuren von Wasser entdecken.
Und tatsächlich fanden sie an diesen Stellen Veränderungen in zwei Kratern. Der eine von ihnen befindet sich in der Region Terra Sirenum, der andere in Centauri Montes, beide auf der Südhalbkugel des Mars. Die Formen der neuen Ablagerungen sehen so aus, als ob sie von Wasser mitgenommen worden wären: „Sie haben fingerartige Verzweigungen am unteren Ende und wurden von kleinen Hindernissen leicht abgelenkt“, erklärte Michael Malin von Malin Space Science Systems, der sich mit diesem Thema beschäftigt.
Die helle Farbe der Ablagerungen könnte bedeuten, dass die Ablagerungen innen mit Eis angefüllt sind. Es könnte auch eine Salzkruste sein, die auf einen Effekt des Wassers beim Konzentrieren von Salz hindeuten würden.
Würden die Spuren von trockenem Staub stammen, wären sie dunkler, ähnlich den Spuren der Mars Rover.
Die Entdeckung dieser Ablagerungen, die höchstwahrscheinlich von flüssigem Wasser verursacht wurden, wirft viele neue Fragen auf. Zum Beispiel, wie könnte das Wasser unter der Oberfläche flüssig bleiben? Wie sieht es dort aus? Könnten dort Lebewesen existieren? Sind es nur kleine Wasserpfützen, die sich da unten verbergen, oder ist es mehr?
Antworten darauf werden uns hoffentlich weitere Forschungsmissionen zum Mars bringen.