Der Beobachtungsbetrieb des kommerziellen US-amerikanischen Erdbeobachtungssatelliten GeoEye 1 ist nach Angaben seines Betreibers GeoEye aus technischen Gründen vorübergehend ausgesetzt worden.
Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: GeoEye.
Am 17. Dezember 2009 teilte GeoEye mit, dass Ingeniuere des Unternehmens am 11. Dezember eine Anomalie in der Anlange zur Ausrichtung der Antenne, die normalerweise die aufgenommenen Bilddaten zur Erde schickt, festgestellt haben. Die Auffälligkeit konnte man sicher dem System zur Ausrichtung der Antenne zuordnen, alle anderen Systeme des Satelliten GeoEye 1 sind voll einsatzbereit, so GeoEye weiter. Der Erdtrabant ist in seinen Möglichkeiten, Aufzeichnungsaufträge zu empfangen, Bilddaten aufzuzeichnen und diese an Bodenstationen zu übertragen, im Grundsatz nicht behindert. Da die Beweglichkeit der Antenne jedoch reduziert ist, können sich Einschränkungen bei der Fähigkeit des Satelliten ergeben, gleichzeitig als ganzes entsprechend ausgerichtet Bilddaten aufzuzeichnen und Daten über die getrennt richtbare Antenne zu senden oder zu empfangen.
Um das Problem besser untersuchen zu können, wurde der Beobachtungsbetrieb unterbrochen. GeoEyes Techniker und solche der Lieferanten der Satellitenhardware arbeiten zusammen, um das Problem zu lösen. Einige Kunden von GeoEye mit eigenen Bodenstationen, die bisher mit direkten Datensendungen versorgt wurden, könnten Nachteile erleiden, wenn die Richtbarkeit der Antenne weiterhin eingeschränkt bleibt. GeoEye selbst betreibt vier eigene Bodenstationen, und ist in der Lage, über eine der Stationen den Satelliten zu steuern, und über eine andere geeignet liegende Station die vom Satelliten laufend erfassten Bilder direkt zu empfangen.
GeoEye 1 war am 6. September 2008 in den Weltraum gebracht worden und hatte im Februar 2009 seinen Betrieb aufgenommen. Gebaut wurde der Satellit mit einer Lebenserwartung von sieben Jahren von General Dynamics Advanced Information Systems (GD-AIS), der ehemaligen Spectrum Astro. Das ursprünglich als OrbView 5 geplante Raumfahrzeug kreist auf einer sonnensynchronen Bahn in einer Höhe zwischen 660 und 690 Kilometern über der Erdoberfläche, die Bahnneigung beträgt 98 Grad. Kunden für das von GeoEye generierte Bildmaterial sind unter anderem Google und die US-amerikanische National Geospatial-Intelligence Agency (NGA), die Geoeye möglichst bald wieder bedienen möchte.
GeoEye 1 ist katalogisiert mit der NORAD-Nr. 33331 bzw. als Objekt 2008-042A.
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