Nach über zwei Jahren im Weltall hat das JPL der NASA die Raumsonde Genesis zurückbeordert. Nun tritt sie die Heimreise an.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: NASA.
Die NASA nennt die Sonde Genesis liebevoll „Little Darling“. Das kommt daher, dass sie nur eine Spannweite von 6,8 Metern hat. Sie wurde vor zwei Jahren ausgesandt um „ein Stück“ der Sonne zurückzubringen.
„Nach zwei Jahren des Sammelns der Sonnenwindpartikel haben wir die Sonde Genesis so auf Kurs gebracht, dass sie wieder nach Hause zurückkehren wird“, sagt Donald Sweetnam, Genesis Projekleiter vom Jet Probulsion Labaratory (JPL) der NASA. „Am 1. April haben wir unsere „Fänger“ eingezogen und den Antrieb für kurze Zeit aktiviert. In den nächsten Tagen werden wir den Kurs soweit verändern, dass er direkt in die Erdatmosphäre führt und nach fünf-monatiger Reise zur Erde zurückkommt. Dies ist am 8. September 2004 geplant.“
Genesis ist die erste Mission, seit der letzten Apollo Mission 1972, bei der eine Probe wieder zurück zur Erde kommt. Dies ist die erste Mission bei der eine Probe zurück kommt die von einer größeren Entfernung geholt wurde als vom Mond. Zu sammeln begann Genesis am 30. November 2001 und mithilfe von Spezialkollektoren konnte Genesis Atome des Sonnenwindes einfangen. Mit den gesammelten Atomen erhoffen sich die Manager der Mission, die Zusammensetzung des interstellaren Nebels, aus dem unser Sonnensystem entstand, herauszufinden. Das soll ihnen helfen die Geschichte bestimmter Planeten bzw. des ganzen Sonnensystems zu verstehen.
„Genesis wird mit einer kleinen Probe zurück kommen, die hoffentlich viele Daten über das Entstehen unseres Sonnensystems enthält“, hofft Dr. Donald Burnett, Teammitglied des Genesis Teams.
Um dies zu erreichen wurde Genesis mit entsprechenden Spezialgeräten ausgerüstet, die aus reinen Materialien gemacht wurden, wie zum Beispiel Diamanten, Gold oder Silizium. Alle nur auf ein Ziel ausgelegt: Soviel Windpartikeln zu sammeln wie nur irgendwie möglich.
Am 2. Mai wird Genesis nocheinmal an der Erde vorüberfliegen ehe sie sich in die richtige Position bringen wird, um dann vier Monate später in die Atmosphäre eindringen zu können. Diese „Abwerf-Aktion“ wird ziemlich spannend, da die Kapsel mit den Partikeln im US Air Force Trainingscenter in Utah landen soll. Wird sie das nicht, beginnt eine schwierige Suche nach einer kleinen Kapsel. Extra speziell für diese Situation trainierte Helikopterflieger werden im Einsatz sein, um die Landung ganz genau zu beobachten oder im Ernstfall von oben die Gegend abzusuchen.
Auch wenn die Sonde Genesis nur sehr klein ist, wird sie hoffentlich heil daheim ankommen. Nun beginnt die letzte Phase ihrer Mission: die Heimreise. Die Manager von Genesis wollen die Proben unbedingt schnellsmöglich den Wissenschaftler übergeben.