Bevor die Raumsonde Genesis im September mit ihrer Fracht auf der Erde ankommen wird, holt sie zum letzten Mal Schwung an unserem Planeten.
Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: NASA.
Die NASA-Raumsonde Genesis, die über zwei Jahre im Weltraum Sonnenwindpartikel sammelte, hat zum letzten Mal an der Erde Schwung geholt. Nun wird sie den Kurs so ändern, dass sie etwa am 8. September direkt auf die Erde zufliegen wird und die Fracht abwerfen wird. Dieser Vorgang wird jetzt schon fleißig trainiert und erwartet. Die NASA-Techniker samt Flugteam haben bereits zwei Trainingseinheiten hinter sich denn am 8. September muss alles glatt laufen.
Genesis wurde im August 2001 gestartet, um Weltraumstaub und Sonnenwindpartikel zu sammeln. Die Forscher erhoffen sich mit den Proben herauszufinden, wie und aus was unser Sonnensystem entstanden ist. Die Sonnenwindpartikel werden in Geräten, die aus reinsten Gold, Saphir, Silizium und Diamanten bestehen, gesammelt. Diese wird Genesis zurück zur Erde bringen. So wird man vielleicht den Aufbau der Sonne besser verstehen und die chemische Zusammensetzung unserer Sonne.
Die Sonde hielt sich während ihrer Sammelzeit in einem Orbit um die Sonne auf. „Genesis hat nach zwei Jahren Sammelns die Arbeit eingestellt und die Heimreise angetreten. Letzten Samstag ist Genesis zuerst am Mond und dann an der Erde vorbeigeflogen, hat sich Schwung geholt, bevor sie ihre Triebwerke aktiviert und den Kurs soweit ändert, damit er sie im September direkt zur Erde führt“, sagt Genesis-Projektmanager Don Sweetnam beim JPL der NASA. Es ist die erste Proben-Rückführungs-Mission seit der Rückkehr von Apollo 17 vor über 30 Jahren.
Der näheste Punkt zur Erde wurde um 12 Uhr (MESZ) am 1. Mai erreicht. Sie flog dabei rund 386.000 Kilometer an der Erde vorbei. Die Sonde hat eine Geschwindigkeit von 1,26 Kilometer pro Sekunde.
Die Proben sollen auf der US-Air Force-Basis in Utah landen. Dort auf der Trainingsranche wird diese spezielle Landung erprobt und geübt. Dabei wird nicht die gesamte Raumsonde in die Erd-Atmosphäre eintreten sondern nur die Probenkapsel.
Während die Vorbereitungen auf den Boden auf Hochtouren laufen, hat Genesis sein letztes „Swing-by“ Manöver vollbracht und sich in die richtige Position gebracht, um im September der Erde zu nähern und die Proben abzuwerfen. Die NASA ist sich noch uneinig, was mit dem Rest der Sonde passiert. Ob sie entweder in der Erd-Atmosphäre verglühen wird oder ob sie irgendwo anders hinfliegen wird ist noch ungewies. Fest steht, die erfolgreiche Mission scheint sich einen erfolgreichen Ende zu nähern.