Private Dokumente aus dem Archiv des Kosmonautenausbildungszentrums freigegeben. Ein Beitrag von Gerhard Kowalski.
Quelle: TASS, RIA Nowosti, Russkij Kosmos.
Moskau, 12. Dezember 2022 – Knapp 62 Jahre nach dem historischen Flug Juri Gagarins vom 12. April 1961 und 55 Jahre nach seinem frühen Unfalltod vom 27. März 1968 sind private Dokumente von ihm, die im Archiv des inzwischen nach ihm benannten Kosmonautenausbildungszentrums (ZPK) im Sternenstädtchen bei Moskau aufbewahrt werden, freigegeben worden. Die Aufhebung des Geheimhaltungsvermerks sei im September auf Initiative der Raumfahrtbehörde GK Roskosmos erfolgt, berichteten Nachrichtenagenturen am Wochenende unter Berufung auf die Zeitschrift Russkij kosmos.
Zu den Dokumenten gehören ein Fragebogen Gagarins, eine ausführliche Darstellung seines Dienstes in der Sowjetarmee und seines Werdegangs in der Kosmonautenabteilung, Informationen über seine familiäre Situation sowie eine Verpflichtung des Kosmonauten, alles über das sowjetische Weltraumprogramm und Militär geheim zu halten. Letzteres Versprechen war von ihm acht Monate vor seinem Flug schriftlich abgegeben worden.
Ferner gibt es unter den Papieren auch „Spekulationen“ verschiedener Internet-Portale, was darauf hindeuten könnte, dass die Aktensammlung offenbar bis in die Gegenwart weitergeführt wurde. Die historischen Dokumente stünden nunmehr „Forschern“ zur Verfügung, heißt es. Die Frage, ob das auch für Journalisten gilt, bleibt offen.
Gerhard Kowalski