Gazproms Komsats mit gelegentlichen Problemen

Von Gazprom Space Systems betriebene, von Energia gebaute russische geostationäre Kommunikationsatelliten des Typs Yamal haben, möglicherweise wegen Softwarefehlern, hin und wieder Probleme mit ihrer Ausrichtung im Raum.

Ein Beitrag von Thomas Weyrauch. Quelle: sat-index.co.uk, gascom.ru.

Die jüngste Störung erfuhr Yamal-202 am 3. Juni 2009 um 12:30 Uhr MESZ, als ein Softwarefehler im Navigationssystem des Satelliten zu einem Orientierungsverlust führte. Um 21:00 Uhr MESZ am selben Tag wurde die richtige Ausrichtung des Satelliten wieder erreicht. Ein vollständiger Kontrollverlust sei laut Gazprom nicht aufgetreten.
Der Schwestersatellit Yamal-201 aus dem Proton-Doppelstart vom 24. November 2003 hatte am 5. April 2007 eine sechs Stunden dauernde Betriebsunterbrechung, und Yamal-202 hatte Ende September 2006 einen vierundzwanzigstündigen Ausfall. Beide Ereignisse werden auf Softwareprobleme zurückgeführt.

Beim Proton-Doppelstart der beiden Vorgängersatelliten am 6. September 1999 erreichte nur Yamal-102 seinen Zielorbit funktionsfähig, Yamal-101 gelang das nicht. Er wurde nicht in Betrieb genommen, technische Details dazu wurden bisher nicht veröffentlicht.

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Yamal-Satellit aus der 100-er Serie am Boden
(Bild: www.roscosmos.ru)

Energia hat auch die beiden Satelliten Yamal-301 und Yamal-302 gebaut, die nach Angaben von Gazprom Space Systems bereits im Jahre 2008 ins All gebracht werden sollten. Obwohl Gazprom Space Systems den entsprechenden Betrag bezahlt habe und die Kommunikationsnutzlasten für die Satelliten an Energia geliefert wurden, sehe Energia lt. Gazprom Space Systems auch 2009 keinen Start der Satelliten vor.

ISS–Reschetnjew, ehemals NPO PM, soll daher auf Basis des Express-1000-Busses Yamal-300К aufbauen, welcher 2010 in den Weltraum gebracht werden soll. Zwei weitere Satelliten sind in Westeuropa bestellt: Yamal-401 und Yamal-402 werden auf dem Spacebus-4000-C3 von Thales Alenia Space basieren, und sollen im Jahr 2011 gestartet werden.

Yamal-401 soll 4.900 Kilogramm Startgewicht auf die Waage bringen und mit 36 Ku-Band- sowie 17 C-Band-Transpondern ausgestattet sein. Die Positionierung im geostationären Orbit erfolgt bei 90 Grad Ost. Yamal-402 wird beim Start 4.800 Kilogramm wiegen und mit 46 Ku-Band-Transpondern ausgerüstet sein. Sein Ziel im geostationären Orbit ist 55 Grad Ost.

Die bereits im All befindlichen Yamal-Satelliten sind wie folgt katalogisiert:

  • Yamal-101 mit der NORAD-Nr. 25896 bzw. als Objekt 1999-047A
  • Yamal-102 alias Yamal-100 mit der NORAD-Nr. 25897 bzw. als Objekt 1999-047B
  • Yamal-201 alias Yamal-200 Nr.2 mit der NORAD-Nr. 28094 bzw. als Objekt 2003-053B
  • Yamal-202 alias Yamal-200 Nr.1 mit der NORAD-Nr. 28089 bzw. als Objekt 2003-053A
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