Ganymede mit steinigem Untergrund

Wissenschaftler haben irreguläre Steine unter der Eisoberfläche des größten Jupiter-Mondes Ganymede gefunden.

Ein Beitrag von Martin Ollrom. Quelle: SpaceFlightNow.

Diese Steinformationen könnten die Eisschicht über Milliarden von Jahren unterstützt haben. Diese Entdeckt wird nun, einem Jahr nach Beendigung der Galileo Mission, gemacht. Damals verglühte die Galileo Sonde in der Jupiter-Atmosphäre und die wahrscheinlich bisher erfolgreichste unbemannte Mission fand ihr Ende. Sie startete 1989 mit dem Space Shuttle Atlantis und schwenkte 1995 in den Jupiter-Orbit ein. Acht Jahre später muss sie wegen zu wenig Treibstoff und der Gefährdung des Jupiter-Mondes Europa in die Jupiter-Atmosphäre gesteuert werden. Forscher des JPL der NASA und der Universität von Kalifornien, veröffentlichen ihre Entdeckungen dem Journal Science.

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Auf diesen Bild ist die Galileo-Route eingezeichnet und die Orte an denen die Forscher was entdeckten (Grafik: JPL/NASA)

Die Daten wurden noch einmal durchgesehen, da viele Forscher umgedacht haben, was den Untergrund Ganymedes betrifft. Nun glauben viele, dass sich bisher unbekannte Eigenschaften der Eisoberfläche mit dem steinigen Untergrund vereinigt haben. Dies wiederum sagt den Forschern, dass die Eisschicht dick genug ist um diese Steinmassen zu unterstützen, ohne dass sie die Eisschicht durchbrechen und an die Oberfläche gelangen. So könnte der steinige Untergrund schon über Milliarden von Jahren überlebt haben. Nun gibt es mehrere Variationen, was die Schicht direkt unter der Oberfläche betrifft. „Es könnte sein, dass es eine Schicht von Wasser und Stein ist. Andererseits könnte es sein, dass zuerst die Eisschicht ist und erst danach die Steinschicht“, überlegt Dr. John Anderson, ein JPL Mitarbeiter. „Es könnte sogar sein, dass es eine Wasserschicht gibt. Um dies genau zu wissen müssen wir eben mehr Studien machen und alles nochmal genau untersuchen. In Galileos unausgewerteten Daten liegen noch viele Fragen und vielleicht sogar noch viele Antworten.“

Ganymede hat drei Hauptschichten: das Zentrum (Core), der Mantel und eine Schicht mit Eis, zu dem sich jetzt auch Stein hinzugesellt. Die Oberfläche ist die oberste Grenze der Eisschicht.
Wie gesagt, viele Galileo-Daten könnten uns noch einige Fragen beantworten, oder auch neue Fragen stellen. Für kommende Missionen, vorallem für die JIMO (Jupiter Icy Moon Orbiter) Mission, ist es wichtig alles aus den Galileo-Daten zu bekommen was nur irgendwie möglich ist.

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